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Seite 2: „Das war's, ich höre auf"

Bei einem ver­meint­lich harm­losen Zwei­kampf reißt sich der damals 16-Jäh­rige das Kreuz­band, muss in der Folge mehr­fach ope­riert werden. Als er im Kran­ken­haus liegt, spielt Darwin offen mit dem Gedanken, mit dem Fuß­ball auf­zu­hören. Heute sagt er dar­über: Ich dachte wirk­lich, dass meine Kar­riere vorbei sei. Das war’s, ich höre auf“. Schluss­end­lich von seinem Ent­schluss abge­halten wird er von seinem Bruder. Junior Núñez trai­niert zu dieser Zeit in der ersten Mann­schaft von Peñarol, steht selbst kurz vor der Profi-Kar­riere. Da er jedoch an das enorme Poten­zial seines Bru­ders glaubt, gibt er den Fuß­ball auf und sucht sich einen Job in Mon­te­video, um seine Eltern finan­ziell zu unter­stützen. Er rettet dadurch Dar­wins Kar­riere.

Ende 2017, nach fast zwei­jäh­riger Lei­dens­zeit, debü­tiert Núñez gegen River Plate Mon­te­video im Pro­fi­fuß­ball. Und erlebt den nächsten Rück­schlag. Seine Knie­schmerzen kehren zurück, was eine erneute OP nötig werden lässt. So kommt es, dass sich Darwin erst 2019, nach knapp zwei­jäh­riger Ver­zö­ge­rung, in der ersten Mann­schaft Peña­rols eta­bliert. Doch er zeigt sofort, was in ihm steckt, Iin 14 Ein­sätzen trifft der junge Stürmer vier Mal. Er wird außerdem in die U20-Natio­nal­mann­schaft seines Landes berufen und nimmt an den Pan­ame­ri­ka­ni­schen Spielen und der Süd­ame­ri­ka­meis­ter­schaft teil. Mit Peñarol gewinnt er außerdem die Meis­ter­schaft in Uru­guay. Von seinen ersten Ein­nahmen aus dem Pro­fi­fuß­ball kauft er seiner Familie ein Haus in Mon­te­video.

Aben­teuer Europa

Im Sommer 2019 geht Darwin den nächsten Schritt und wech­selt nach Europa. Genauer gesagt zu UD Almería in die zweite spa­ni­sche Liga. Stolze vier Mil­lionen Euro bringt Núñez Peñarol ein. Dort schlägt er voll ein und trifft in 32 Par­tien 16 Mal. Diese Quote ruft Ben­fica Lis­sabon auf den Plan, die ihn 2020 für 24 Mil­lionen ver­pflichten. Inner­halb eines Jahres hat sich Dar­wins Ablö­se­summe somit ver­sechs­facht. Auch für Ben­fica stellt der Angreifer seine Qua­li­täten unter Beweis und trifft, wie er will. In bis­lang 45 Pflicht­spielen kommt er bereits auf 21 Treffer. Der wich­tigste: das 1:0 in Ams­terdam.

Trotz seines jungen Alters gilt Darwin bereits als Kom­plett­paket. Er ist schnell, kopf­ball- und drib­bel­stark und ver­fügt über einen natür­li­chen Kil­ler­instinkt vor dem Tor. Und den­noch merkt Ben­fica-Trainer Jorge, ange­spro­chen auf seinen Schütz­ling, an: Er ist erst 21, fast noch ein Kind. Er weiß noch nicht viel über das Spiel und wird unter mir noch viel lernen.“ Wenn es nach dem Verein geht, wird dieses Lernen auch noch einige Jahre bei Ben­fica statt­finden. Des­halb baute der Verein eine astro­no­mi­sche Aus­stiegs­klausel in Höhe von 150 Mil­lionen Euro in Dar­wins Ver­trag. Gesprächs­be­reit soll der Verein erst ab einer Summe von 80 Mil­lionen sein. Den­noch stehen die Inter­es­senten für den Stürmer bereits Schlange, der BVB, Arsenal, Man­chester United und der FC Bar­ce­lona sollen ihn auf dem Zettel haben. Inter­es­sant: Barca hätte Darwin 2020 bereits unter Ver­trag nehmen können. Auf Zuruf von Núñez ´ Lands­mann Luis Suarez hatten ihn die Kata­lanen nach seiner starken Saison für Almería bereits auf dem Radar. Schluss­end­lich nahm man, abge­schreckt von Dar­wins Uner­fah­ren­heit und der Ablö­se­summe von über 20 Mil­lionen Euro, aber Abstand von einer Ver­pflich­tung. Jetzt müsste wohl min­des­tens das Vier­fache hin­blät­tern. Ob Darwin den Verein im Sommer über­haupt ver­lasen will, steht aller­dings noch in den Sternen. Am Abend des Ajax-Spiels ließ er sich erst einmal fre­ne­tisch von den Ben­fica-Fans feiern. Und im Hin­ter­grund lief der Song, der schluss­end­lich auch für die Kar­riere von Darwin Núñez gilt: Every Little thing gonna be alright“.