Mit Thomas Delaney holte Bremen vier Punket. Ohne ihn sechs. Trotzdem gilt der Däne als neuer Hoffnungsträger.
Tatsächlich hat der wellhaarige Skandinavier für Stabilität in das Bremer Spiel gebracht. Ein enorm gutes Kopfball- und Zweikampfspiel blitzte auf. Und natürlich seine feinfühligen Freistöße und langen Pässe über den halben Platz. Eine Spielweise, irgendwo zwischen Johan Micoud und Dieter Eilts. Das beste aus zwei Jahrzehnten.
Ein Freund der großen Töne ist er trotzdem nicht. Worte müssen Taten folgen lassen. Nach Niederlagen schweigt Delaney. Vielleicht setzt er sich dann tatsächlich abends hin und denkt über sich nach.
Bundesliga mit Bremen bedeutet Schmerz
Die Kratzer im Gesicht von Delaney leuchteten rot, als er vom Schweigen sprach. Trainer Alexander Nouri scherzte: „Da hat er direkt gefühlt, was es bedeutet, Bundesliga zu spielen.“ Tatsächlich bedeutet Bundesliga mit Bremen allzu oft: Schmerzen. Die ersten vier Spiele mit Delaney verlor Werder allesamt. Die Durststrecke endete erst mit einem 2:0 gegen Mainz.
Bedingungsloser Startelfplatz
Delaney bekam vom Endstand nicht viel mit. Er war mit einem Bruch des Mittelgesichts bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Kratzer waren ein Kinderspiel im Vergleich zu den Verletzungen, die er sich im Duell mit Mainz’ John Cordoba zugezogen hatte.
Dass seine Mannschaft seitdem kein einziges Spiel verloren hat, sondern zehn Punkte sammelte, spricht zugegebenermaßen nicht für den versprochenen Messias. Dass Bremens neuer Mittelfeldregisseur vor dem Spiel in Leipzig wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen ist und gegen Leverkusen ein paar Minuten absolvierte, lässt die Fans trotzdem hoffen. Dass ihm Trainer Nouri bedingungslos einen Startelfplatz zusicherte, sollte er bei Anpfiff fit sein, zeigt, wie sehr Bremen ihn braucht.
Allein der Hoffnung wegen.