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Seite 2: „Da wird viel gemauschelt“

Kann eine Salz­burger Ver­eins­füh­rung um Lürzer, Rauch und Resch auf irgend­eine Art und Weise“ von einer natür­li­chen (Mate­schitz) oder juris­ti­schen Person (Red Bull) beein­flusst werden“ – und zwar ent­schei­dend“, wie es im Statut heißt? Dar­über muss die UEFA befinden.

Patron Mate­schitz scheint die Ent­schei­dung bereits zu kennen. Es ist alles gere­gelt“, teilte der Mil­li­ardär den Salz­burger Nach­richten“ fröh­lich mit und eröff­nete damit Raum für Spe­ku­la­tionen. Schließ­lich hatte die UEFA erklärt, eine Ent­schei­dung in dieser bri­santen Causa werde erst im Laufe des Juni ver­kündet. Mate­schitz Adlatus Oliver Mintzlaff, Vor­stands­boss bei RB Leipzig, betont den­noch bei jeder Gele­gen­heit, dass man kei­nes­falls nervös sei, weil die eigenen Haus­auf­gaben längst erle­digt seien.

Dreck liegt dort genug rum“

Hinter der Fas­sade des Red-Bull-Fuß­ball-Impe­riums herrscht weiter hek­ti­sches Treiben. Denn tat­säch­lich sind beide Ver­eine so mit­ein­ander ver­flochten, dass man intern den Über­blick ver­loren hat. So berich­tete der öster­rei­chi­sche Kurier“ vom 8. Mai über Mit­ar­beiter, die für beide Ver­eine arbeiten“. Tat­säch­lich gibt es diese, unter anderem Scouts sowie fest­an­ge­stellte Über­setzer für Spieler. Zudem pflegen beide Klubs eine quasi iden­ti­sche Cor­po­rate Iden­tity. Und dann ist da noch eine Red-Bull-Daten­bank, auf der sich Medien Bilder von Spie­lern beider Ver­eine her­un­ter­laden können. Um nur einige Bei­spiele zu nennen.

Je näher nun die UEFA-Ent­schei­dung rückt, desto mehr summt und brummt es also in Leipzig, Salz­burg und in Fuschl am See, wo der geld­ge­bende Geträn­ke­kon­zern resi­diert. Vor allem bei RB Salz­burg heißt es: Stüh­le­rü­cken und Groß­rei­ne­ma­chen“, scherzt ein Funk­tionär aus der öster­rei­chi­schen Fuß­ball-Bun­des­liga. Dreck liegt dort genü­gend rum, man will die UEFA ja nicht mit der Nase hin­ein­stoßen.“

Da wird viel gemau­schelt“

2015 hatte die Red Bull GmbH ihr Recht zur Bestel­lung des Salz­burger Ver­eins­vor­standes offi­ziell fallen lassen. Man sei dort nur noch Sponsor“, hieß es mit Blick auf das Regu­lativ. Die von Red Bull ent­sandten Klub­vor­stände Volker Viech­t­bauer und Walter Bachinger wurden zurück­ge­pfiffen. Statt ihrer kamen die oben genannten Theierl, Rauch und Resch. Zur selben Zeit kün­digte auch Ralf Rang­nick offi­ziell das Ende seines Doppel-Enga­ge­ments als Sport­di­rektor in Salz­burg und Leipzig an. All diese Scha­raden geschahen, so gestand der öster­rei­chi­sche Dau­er­meister, um sicher­zu­stellen, dass sowohl der FC Red Bull Salz­burg als auch RB Leipzig gleich­zeitig in den Bewerben der UEFA … spiel­be­rech­tigt sind“.

For­mal­ju­ris­tisch nähere man sich in Salz­burg langsam und eher wider­willig dem an, was die UEFA ver­lange, bestä­tigt ein RB-Klub­mit­ar­beiter gegen­über 11FREUNDE. Er betont jedoch: Im Arbeits­alltag bestehen die alten Ver­flech­tungen zwi­schen Salz­burg und Leipzig sowie zwi­schen Salz­burg und der Red Bull GmbH weiter.“ Der Insider nennt ein Bei­spiel: Früher fanden regel­mäßig gemein­same Scou­ting-Sit­zungen von RB Leipzig und RB Salz­burg statt – mal in Leipzig, mal in Salz­burg. Neu­er­dings wird die Kom­mu­ni­ka­tion per Video-Con­fe­ren­cing oder an neu­tralen Orten abge­wi­ckelt. Da wird viel gemau­schelt. Die Soft­ware beider Abtei­lungen ist noch immer auf­ein­ander abge­stimmt.“