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Gefühlt hat man Artikel mit der Über­schrift So steigt der HSV dieses Wochen­ende ab“ schon ein­hun­dert Mal gelesen. Kurz zusam­men­ge­fasst lautet der Inhalt an diesem 33. Spieltag: Ver­liert der HSV, wäh­rend Wolfs­burg, Mainz und Frei­burg punkten, war’s das (quasi) für den Dino. Klare Sache. Eigent­lich. Denn an der Elbe ist man wieder selbst­be­wusst.

Der HSV holte an den letzten fünf Spiel­tagen zehn Punkte, gewann die viel zitierten Sechs-Punkte-Spiele“ gegen die direkte Kon­kur­renz aus Frei­burg und Wolfs­burg, über­zeugte fuß­bal­le­risch wie kämp­fe­risch. Der Glaube an uns und unseren Fuß­ball ist groß“, sagt Lewis Holtby. Und meint damit implizit auch den Glauben an sich selbst, denn er ist maß­geb­lich am Ham­burger Last-Minute-Auf­schwung betei­ligt.

Der HSV spielt wieder Fuß­ball

In besagten fünf Par­tien traf Holtby vier Mal, ins­ge­samt machte der HSV acht Tore. Fünfzig Pro­zent der Treffer, die Ham­burg wieder rea­lis­tisch hoffen lassen, gehen auf sein Konto. Dabei traf der 27-Jäh­rige in seinen vier Jahren in der Han­se­stadt zuvor nur fünf Mal.

Gegen Frank­furt wird er nun sein 100. Bun­des­li­ga­spiel für den HSV machen. Es hätten mehr sein können, aber der ehe­ma­lige Bruchweg Boy“ und Natio­nal­spieler konnte nach seinem Wechsel von den Tot­tenham Hot­spur in Ham­burg nie wirk­lich über­zeugen. Unter Markus Gisdol spielte er irgend­wann gar keine Rolle mehr. 

Ham­burger Steh­auf­männ­chen

Doch jetzt, wo der HSV mit Chris­tian Titz an der Sei­ten­linie mal wieder Fuß­ball spielt, statt wie unter Gisdol oder Bernd Hol­ler­bach defensiv abzu­holzen (Stich­wort: Hol­leraxt), blüht Holtby als Ham­burger Steh­auf­männ­chen“ (NDR) tat­säch­lich mal wieder auf. Er sieht das ähn­lich. Nach dem Sieg gegen Wolfs­burg teilte er den anwe­senden Jour­na­listen mit: Wir spielen das erste Mal seit vier Jahren Fuß­ball. Das sind harte Töne, aber ich stehe dazu, weil es die Wahr­heit ist.“

Das sind einer­seits tat­säch­lich harte Töne, in denen auch eine nicht kleine Por­tion Frus­tra­tion über die eigene Ent­wick­lung und Rolle im Team mit­schwingt. Ande­rer­seits stimmt auch der Teil mit der Wahr­heit, min­des­tens diese Saison: Ver­gleicht man die HSV-Spiele seit Titz Amts­über­nahme mit den 26 Spiel­tagen unter Gisdol und Hol­ler­bach, sind im Volks­park end­lich wieder Spiel­kultur, der Wille zum eigenen Ball­be­sitz und flüs­sige Kom­bi­na­tionen zu erkennen. Dem­entspre­chend liegt Titz Punk­te­schnitt bei 1,7 – der seiner beiden Vor­gänger zusammen bei 0,7.