Gleich verkündet die „Sportschau“ das Tor des Jahres. Als einziger Amateur im Rennen: Sebastian Schmeer vom KSV Hessen Kassel. Im 11FREUNDE-Interview spricht er über Fallrückzieher, Medientrubel und einen Kasten Bier.
Sebastian Schmeer, im August haben Sie gegen Eintracht Trier das Tor des Monats geschossen. Wieso setzt man aus 17 Metern zum Fallrückzieher an?
Ich wurde kurz vorher eingewechselt und bin schnell nach vorne auf den Platz gelaufen. Danach flog auch schon der weite Ball unseres Torwarts in meine Richtung, der wurde dann noch einmal abgefälscht und fiel perfekt auf mich zu. Der kam so gut, da habe ich es einfach probiert.
Mit so einer Aktion ist man am Ende entweder der Held oder der Depp. Was dachten Sie in dem Moment?
Als ich dem Ball hinterhergeblickt habe, dachte ich noch: „Der kommt ganz gut!“ Mehr konnte ich aber auch nicht sehen, weil ich schon auf dem Rücken lag.
Der Rest war Jubel und Verblüffung. Ein Kasten für die Mannschaft war ja bestimmt ein Muss – was gab es sonst noch für Reaktionen?
Unmittelbar danach hielt sich die Freude ein wenig in Grenzen, da wir das Spiel im Anschluss noch mit 1:3 verloren haben. Aber es kamen natürlich Glückwünsche von allen Seiten, nachdem der Treffer zum Tor des Monats gewählt wurde.
Kriegt man nach so einem Treffer eher mal einen vom gegnerischen Verteidiger mit?
Nein, im Gegenteil! Einige haben auch schon „Glückwunsch, geiles Tor!“ gesagt.
Als gelernter Konstruktionsmechaniker sind Sie neben dem Fußball im VW-Werk Kassel tätig: Ist der Titel „Torschütze des Monats“ mit dem Beruf vereinbar?
Der Trubel war zuallererst riesig. Vor allem der Aufwand, der mit der Vielzahl von Medienterminen verbunden war, war für mich sehr ungewohnt. Von einem Radiosender ins nächste Fernsehstudio, dann zum Zeitungsinterview – ich war viel unterwegs, und das neben dem Beruf! Das habe ich gerade noch hinbekommen, aber auf Dauer sollte das nicht so sein.
Außer es kommen noch ein paar Zaubertore dazu. Machen Sie so etwas eigentlich öfter?
Im Training sind schon ab und zu ein paar schöne Buden dabei, aber da ist natürlich keine Kamera vor Ort.