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Seite 2: Kampf gegen die Uhr

Die Zeit bis zum Anstoß (12.15 Uhr mit­tags) aber war knapp geworden, einige Stellen des Spiel­feldes waren bereits tief gefroren und knüp­pel­hart. In Nähe der Eck­fahnen brei­teten Kay und seine Kum­pels Woll­de­cken aus und legten sich darauf, um den Rasen mit­hilfe ihrer eigenen Kör­per­wärme auf­zu­tauen. Wäh­rend all der Zeit stand der Groundsman in stän­digem Tele­fon­kon­takt mit Chor­leys Chef­coach Jamie Ver­miglio. Um 2 Uhr mor­gens mel­dete Kay eine 50:50-Chance“, dass gespielt werden könne. Glück­li­cher­weise erreichte die Tem­pe­ratur über Nacht nur minus zwei Grad“, erzählt er, aber es war nicht gerade warm, lassen Sie mich das sagen.“

Als Chef­coach Ver­miglio sich um 6 Uhr mor­gens erneut mel­dete, konnte Kay nicht mal mehr ant­worten. Statt­dessen nahm einer der Helfer den Video­call an und schwenkte mit der Kamera auf den Groundsman, der völlig ent­kräftet auf einer Decke im Mit­tel­kreis lag und den Anstoß­punkt wärmte. Der Lohn für diesen selbst­losen Ein­satz kam zeit­ver­zö­gert: Nach dem erfolg­rei­chen Spiel und ersten Berichten über Kays unglaub­liche Nacht­schicht ver­suchte alle Welt, den wohl bekann­testen Groundsman Eng­lands zu errei­chen. Es war ein biss­chen sur­real“, winkt der Held im Zelt galant ab. Ich mache nur meinen Job. Es ist unglaub­lich, so viel Lob dafür zu bekommen – viele Leute in den unteren Ligen bekommen nie wirk­lich die Aner­ken­nung, die sie ver­dienen.“

Wenn wir das Spiel nicht gewonnen hätten, wäre nichts davon von Bedeu­tung gewesen“

Ben Kay

Ben Kay hat bis heute noch nicht alle Nach­richten lesen, geschweige denn beant­worten können: Mein Akku war leer und ich hatte das Telefon wäh­rend des Spiels in meinem Büro gelassen. Ich habe es dann um 18 Uhr gecheckt und fand plötz­lich 150 WhatsApp-Nach­richten, 150 Face­book-Benach­rich­ti­gungen sowie 600 Ein­träge auf Twitter!“ Hinzu kamen Medi­en­an­fragen aus aller Herren Länder, sogar aus den USA. Aber“, so der beschei­dene Kay, wenn wir das Spiel nicht gewonnen hätten, wäre nichts davon von Bedeu­tung gewesen. Die Jungs waren fan­tas­tisch.“

Wobei der Platz­wart im dies­jäh­rigen FA-Cup-Wett­be­werb noch viel, viel weiter kommen könnte als die Kicker des FC Chorley: Am Sonntag näm­lich mel­dete sich kein Gerin­gerer als Wem­bley-Platz­wart Karl Standley via Twitter, gra­tu­lierte seinem Kol­legen und lud ihn zu einer gemein­samen Arbeit­schicht ein – am Tag des großen Pokal­fi­nales (15. Mai). Ben Kays Reak­tion? Ich will ehr­lich sein: Ich habe eine Freu­den­träne ver­drückt.“