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Am Sonn­tag­abend muss Lju­bomir Fejsa mit einem Lächeln durch Lis­sabon gelaufen sein. Der Tabel­len­führer FC Porto hatte soeben gegen einen Abstiegs­kan­di­daten das erste Spiel der Saison ver­loren und Fejsas Mann­schaft, der amtie­rende Meister Ben­fica Lis­sabon, war bis auf zwei Punkte her­an­ge­rückt. Reiner Zufall werden die meisten sagen. Doch Fejsa wird ins­ge­heim mit dem Pech der Anderen gerechnet haben, denn er wird vom Glück ver­folgt.

Der defen­sive Mit­tel­feld­spieler aus Ser­bien kann nicht ver­lieren. Die letzten neun Jahre hat er immer die Meis­ter­schaft gewonnen, meis­tens noch den natio­nalen Pokal dazu. Dabei muss Fejsa selbst nicht mal auf dem Platz stehen: Nachdem er 2008 von seinem Jugend­verein zu Par­tizan Bel­grad wech­selte, war er dort anfangs nur Ergän­zungs­spieler und in der letzten Saison auf­grund von Ver­let­zungen so gut wie nicht auf dem Rasen. Von 2009 bis 2011 stemmte er den­noch nach jeder Saison den gol­denen Pokal zum Gewinn der Super­Liga in die Luft. 

Die Glück­strähne will ein­fach nicht reißen 

Dann ging es nach Grie­chen­land zu Olym­piakos Piräus, wo er anfangs ver­let­zungs­be­dingt kaum spielte und erst im Laufe der zweiten Spiel­zeit seine Klasse unter Beweis stellen konnte. Doch unab­hängig von seiner Leis­tung gewann er zwei Mal die Meis­ter­schaft und den grie­chi­schen Pokal. Dann kaufte ihn Ben­fica Lis­sabon, auch hier war er nicht frei von Ver­let­zungen und Ope­ra­tionen, doch siegen tat er wei­terhin. Fejsa befindet sich mitt­ler­weile in seiner fünften Saison für die Adler, seine Aus­beute: vier Mal die Meis­ter­schaft und je zwei Mal den Pokal, den Liga­pokal und den Super­pokal.

Das macht für den mitt­ler­weile 29-Jäh­rigen unter dem Strich neun auf­ein­an­der­fol­gende Meis­ter­schaften sowie 11 Pokale in drei Län­dern, zu dem ein Euro-League-Finale 2014. Selbst Aus­nah­me­spieler wie Zlatan Ibra­hi­movic (12 Meis­ter­schaften in vier Ligen), Lothar Mat­thäus (8 Meis­ter­schaften in zwei Ligen) oder Lionel Messi (8 Meis­ter­schaften in einer Liga) können bei solch einer Kon­stanz nicht mit­halten. Wer nun aller­dings glaubt, dass Fejsa dank seiner atem­be­rau­benden Strähne als Legende in die Geschichts­bü­cher ein­geht, der irrt sich.

Unbe­kannte Legenden

Denn es gibt Spieler, die noch kon­stanter sind: etwa der Nor­weger Roar Strand, der 16 Mal mit Rosend­borg BK die Meis­ter­schaft holte, 11 Mal davon in Folge. Oder Vitali Rodinov, der mit BATE Borisov seit 2005 jedes Jahr die weiß­rus­si­sche Meis­ter­schaft gewinnt, mitt­ler­weile zum 12. Mal. Fejsa hat aller­dings Poten­zial, diese Strähnen in den Schatten zu stellen. Denn ein paar Jahre wird seine Kar­riere wohl noch gehen und wer würde nicht dem Serben auch noch im fort­ge­schrit­tenen Alter Geld in die Hand drü­cken, damit er auf Reser­ve­bank Platz nimmt und man mit seinem Glück die Meis­ter­schaft gewinnt?

Es bleibt nur zu hoffen, dass Lju­bomir Fejsa nicht eine eben­bür­tige Pech­strähne in der Liebe oder dem Teufel seine Seele ver­kauft hat für diesen anhal­tenden Erfolg. Ob am Ende dieser Saison die Legende wei­ter­lebt oder das Glück des Serben endet, wird vor­aus­sicht­lich am 15. April in Estádio da Luz in Lis­sabon ent­schieden: Dann ist der FC Porto zu Gast bei Ben­fica. Diesem End­spiel“ wird Fejsa gelassen ent­gegen sehen: Er hat schließ­lich das Glück auf seiner Seite.