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Seite 2: Die irren Folgen: Steht auf, wenn ihr Frühstück wollt!

In Trabzon kauft ein Fan umstandslos einen Esel, den er bis zu den Flug­ha­fen­kon­trollen an der Leine führt. Bei einem anderen Aus­wärts­spiel ziehen zwei Fans ein­fach mal blank und müssen später vor den Schalker Ehrenrat – einer davon: Clive Lavery. Der übri­gens mit fünf anderen an einem Freitag zum Aus­wärts­spiel auf­bricht, alle in Robin-Hood-Kos­tümen (in Anleh­nung an seine Stu­di­en­stadt Not­tingham). Auf dem Weg stürmen die Kos­tü­mierten mal eben den Platz bei Spielen in Bonn und Schwein­furt mit der simplen Begrün­dung: Hallo? Wir sind die Halb­zeit­show? Wir waren ange­kün­digt.“ Waren sie natür­lich nicht und jagten trotzdem in Kos­tümen über den Rasen.

Steht auf, wenn ihr Früh­stück wollt“

Heute blickt der in Berlin lebende Lavery mit gemischten Gefühlen auf seinen erfun­denen Gesang: Auf der einen Seite ist das schon cool, aber auf der anderen merk­würdig. Ich habe mal im Alten­heim gehört, wie die Leute sangen: Steht auf, wenn ihr Früh­stück wollt. Und natür­lich dieses Steht auf, wenn ihr Deut­sche seid!’ Ganz ehr­lich: Das habe ich echt nicht gewollt.“ Er geht nur noch spo­ra­disch ins Sta­dion, seine Fan­seele hat bis heute die neue Arena und den Transfer von Andy Möller nicht ver­kraftet. Immerhin: Sein Lied wird auf ewig mit dem Tri­umph des Jahres 1997 in Ver­bin­dung gebracht werden.


Diese erste Uefa-Pokal­saison nach 19 Jahren wäre sowieso ein Festakt für die Anhänger gewesen – und ihre Krö­nung wartet in Mai­land. 25 000 Schalker machen sich am 21. Mai auf den Weg zum End­spiel. Vor dem Mai­länder Sta­dion reckt ein Fan einen rie­sigen Dop­pel­halter in die Luft. Oben steht Mai­land“, dar­unter kann nix“. Clive Lavery besitzt keine Karte für das ent­schei­dende Spiel, dafür aber genug irre Ideen. Er hat im Vor­feld einen Pres­se­aus­weis in Eigen­regie ange­fer­tigt. Die Kon­trol­leure am Sta­dion schauen erst skep­tisch auf die Karte, dann winken sie ihn tat­säch­lich durch. Lavery macht die Säge im Block. Wäre doch auch zu schade gewesen, wenn der Reporter der Solinger Zei­tung für Schleif­kunst und Sport“ nicht ins Sta­dion gekommen wäre.

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