„Basisnah, nachhaltig und zeitgemäß“ – so beschreibt sich das neugegründete Bündnis „Unser Fußball‘‘. Wir haben mit Manuel Gaber, einem der Initiatoren, gesprochen: Für den 27-jährigen Fan des SC Freiburg ist die vielfältige Unterstützung aus ganz Deutschland ein Anzeichen dafür, dass sich etwas im deutschen Profifußball bewegen kann.
Welchen Effekt erhoffen Sie sich vom Financial Fairplay auf nationaler Ebene?
Financial Fairplay soll auf der einen Seite dazu beitragen, dass Vereine wirtschaftlich nachhaltig aufgestellt sind und ihre Angestellten auch in Krisenzeiten weiterhin entlohnen können. Richtig ausgestaltet kann es auf der anderen Seite aber auch ein Instrument sein, um zu verhindern, dass sich Vereine über externe Gelder Wettbewerbsvorteile verschaffen. Ich denke da in der Bundesliga an RB Leipzig oder an Manchester City in der Premier League. Aus unserer Perspektive ist es für den deutschen Fußball und allen daran Beteiligten wichtig und wünschenswert, dass wir eine spannende Liga haben und das ist durch die derzeitigen monetären Differenzen in der Spitze nicht möglich.
Auch fangerechte Anstoßzeiten haben Sie angesprochen…
Die Abschaffung der Montagsspiele ist definitiv als ein Erfolg der Fans zu verbuchen. Der Spieltag ist aber noch immer zerstückelt, das gestaltet die Planung und die Anreise zu Auswärtsspielen für die aktiven Fans schwierig. Unter der Woche oder an den Rändern des Wochenendes werden Spiele zwischen Vereinen angesetzt, deren Stadien knapp 1000 Kilometer auseinanderliegen. Das sind Distanzen, die selbst für die treuesten Fans kaum machbar sind.
Welche Konsequenzen zöge es nach sich, wenn die geforderten Reformvorschläge von Vereins- und Verbandsseite unbeachtet blieben?
Darüber können wir als Gruppe der Initiatoren von „Unser Fußball‘‘ nichts sagen. Wie die einzelnen Fans, die Fanklubs und Ultras der Vereine in diesem Fall handeln, müssen sie individuell entscheiden. Sollte das bisherige System weiterhin Bestand haben, besteht natürlich die Gefahr, dass sich immer mehr Menschen vom Fußball abwenden. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass der Großteil der Vereine, die in der DFL die Entscheidungen treffen, unsere Anliegen ernst nimmt.