Arjen Robben wird 40! Grund genug, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen. Und die großartige Karriere des Holländers Revue passieren zu lassen.
Arjen Robben wird am 23. Januar 1984 in Bedum in den Niederlanden geboren. Früh gilt er als hochtalentiert und wechselt im Alter von zwölf Jahren in die Jugendakademie des FC Groningen.
Sein Profi-Debüt feiert er mit gerade einmal 16 Jahren. Er wird in seiner ersten Saison bei seinem Verein FC Groningen zum Spieler des Jahres gewählt.
Schon damals auf den Flügelpositionen heimisch, erzielt er in der darauffolgenden Saison in 28 Spielen sechs Tore. Als eines der begehrtesten Talente in Europa wechselt er 2002 zu PSV Eindhoven.
In Eindhoven wird Robben Nationalspieler und gibt am 30. April 2003 sein Debüt. Er qualifiziert sich mit der „Elftal“ für die Europameisterschaft 2004 und erreicht das Halbfinale.
Nach der erfolgreichen Europameisterschaft wird der FC Chelsea auf Robben aufmerksam und verpflichtet den Flügelflitzer für 13 Millionen Pfund. Unter dem damaligen Trainer José Mourinho gewinnt er in drei Jahren zwei Mal die englische Meisterschaft und ein Mal den FA-Cup.
Bei der WM 2006 ist er nur kurz „zu Gast bei Freunden“ und scheidet bereits im Achtelfinale aus.
Nach der Weltmeisterschaft bekundet Real Madrid mit dem damaligen Trainer Bernd Schuster großes Interesse an dem 23-Jährigen. Er wechselt für 35 Millionen Euro in die spanische Hauptstadt. Fortan spielt Robben auf der rechten Außenbahn und verfestigt seine unnachahmliche Spielweise…
… von der rechten Außenbahn in die Mitte zu ziehen und den Ball im langen Eck im Tor zu versenken.
Zur Saison 2009/2010 verpflichtet Reals Präsident Florentino Pérez die Superstars Cristiano Ronaldo und Kaká. Robben verliert seinen Stammplatz und entscheidet sich für einen Wechsel zum FC Bayern München.
Und da legt er in seiner ersten Saison gleich mal richtig los: Bereits einen Tag nach seiner Verpflichtung erzielt er in seinem ersten Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg zwei Tore.
Gemeinsam mit dem Franzosen Franck Ribéry begeistert Robben die Bundesliga und Champions League. „Robbery“ ist geboren.
Er wird in der ersten Saison Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger und zum deutschen Fußballer des Jahres 2010 gewählt.
Der tragischste Moment seiner Länderspielkarriere erlebt er im WM-Finale 2010 in Südafrika. Er vergibt freistehend die Großchance zum Sieg gegen Spanien. Später erzielt Andrés Iniesta in der 116. Minute den Siegtreffer und die Niederländer müssen sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben.
In der Bundesliga wird er nach mehreren spektakulären Flugeinlagen von Fans und Medien verspottet und bekommt den Spitznamen „fliegender Holländer“.
Autsch! Seine komplette Karriere wird er von Verletzungen begleitet. Allein in seiner Zeit bei den Bayern erleidet er 16 schwere Verletzungen. Zusammengerechnet verpasst er mehr als zwei komplette Spielzeiten.
Wieder ein Finale, wieder ein tragischer Held. Im »Finale dahoam« gegen den FC Chelsea verschießt Robben in der Verlängerung einen Strafstoß. Am Ende muss sich der deutsche Rekordmeister den Londonern in einem Elfmeterkrimi geschlagen geben und steht ohne Titelgewinn da.
Doch nach jedem Tief, kommt ein Hoch: Trotz anfänglicher Verletzungen kommt Robben zum Ende der Saison 2012/13 wieder dauerhaft zum Einsatz. Im Champions-League-Finale gegen Dortmund erzielt er in der 88. Minute den Siegtreffer und macht sich für alle Bayern-Fans unsterblich. Die Bayern krönen ihre Saison und gewinnen mit Trainer Jupp Heynckes das Triple.
Mit der Nationalmannschaft läuft es in den kommenden Jahren durchwachsen: Bei der Europameisterschaft 2012 scheidet die Elftal bereits in der Gruppenphase aus, zwei Jahre später bei der Weltmeisterschaft 2014 erreicht die Mannschaft den dritten Platz…
…danach verpasst die Niederlande jedoch sowohl die Europameisterschaft 2016 und die Weltmeisterschaft 2018 und Robben verkündet am 11. Oktober 2017 seinen Rücktritt aus der Nationalelf.
Zum Ende der Saison 2018/19 feiert Robben nach einem letzten Tor in München mit den Bayern zum siebten Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft. Außerdem schaffte es Robben mit 99 Bundesligatoren insgesamt auf Platz zwei der erfolgreichsten ausländischen Torschützen in der Bayern-Geschichte.
8x Deutscher Meister, 5x Deutscher Pokalsieger und 1x Champions League-Sieger: Nach zehn Jahren in München und fast 20 Jahren als Profifußballer sollte Schluss sein für Robben. Doch…
… nach einem Jahr Pause juckte es noch einmal im Füßchen. Robben meldete sich im Sommer zurück bei seinem Jugendklub FC Groningen. Und schoss nach über 18 Jahren auch wieder ein Tor für seinen Heimatverein.
Doch auch in Holland hielten ihn Verletzungen immer wieder zurück. Noch einmal kämpfte er sich zurück, vergoss Tränen nach seinem erfolgreichen Comeback. Doch dann, im Alter von 37 Jahren schrieb er: „Ich habe mich mit viel Energie und Enthusiasmus in dieses Abenteuer gestürzt. Ich hatte nur relativ schnell mit körperlichen Rückschlägen zu kämpfen. (…) Wenn ich auf die letzte Saison zurückblicke, muss ich ehrlich sagen, dass die Anzahl der Spielminuten enttäuschend war.“ Und verkündete damit sein Karriereende…
… Zumindest im Fußball. Denn neuerdings frönt Robben einem neuen Hobby: Laufsport! Den Marathon in Rotterdam absolvierte er in unter drei Stunden. Läuft bei ihm!