Uli Hoeneß muss in den Knast, die Bayern gewinnen trotzdem die Meisterschaft – das passierte im März und April!
MÄRZ
Aufreger des Monats :
Bayern früher Meister als jemals zuvor
Dass die Bayern in diesem Jahr Meister werden würden, daran hatte wohl kaum jemand gezweifelt. Es lief einfach zu perfekt unter dem neuen Trainer Guardiola, als dass irgendjemand die 24. Meisterschaft des Rekordmeisters hätte verhindern können. Vor dem 27. Spieltag hatten die Münchner bereits 24 Spiele gewonnen, und plötzlich konnte man schon nach dem Auswärtsspiel gegen Hertha BSC Meister werden. Im März. Sieben Wochen vor dem Ende der Spielzeit. Wie nicht anders zu erwarten gewannen die Bayern das Spiel mit 3:1 und gingen so als frühester Meister aller Zeiten in die Geschichte ein. Und die größte Sorge, die Pep Guardiola in dieser Zeit hatte, war die Weißbier-Dusche über seinen Designer-Anzug.
Spieler des Monats:
Klaas-Jan Huntelaar
Im Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim sorgte Klaas-Jan Huntelaar für einen denkwürdigen Auftritt: Einerseits schoss er die TSG mit einem Dreierpack quasi alleine ab, andererseits sorgte er zeitweise für noch mehr Sorgenfalten auf der Stirn des damaligen Trainers Jens Keller. In der 31. Minute hätte der Holländer bereits einen lupenreinen Hattrick erzielen können, als Schalke einen Elfmeter zugesprochen bekam. Huntelaar chippte den Ball auf feinste Panenka-Weise in die Mitte – blöd nur, dass Casteels im Tor der Hoffenheimer stehenblieb und den Ball locker aus der Luft pflückte. Huntelaar legte trotzdem noch einen Treffer nach und nahm die Aktion nach dem Spiel mit Humor.
Video des Monats :
Manchester United City
Wenn ein Trainer bei einem neuem Klub unterschreibt, folgen nicht selten beidseitige Lobeshymnen: Der Verein freut sich einen großartigen Trainer verpflichtet zu haben, der Trainer ist stolz, bei einem Verein mit Tradition arbeiten zu dürfen. Pep Guardiola beispielsweise überraschte die Journalisten sogar mit erstaunlich gutem Deutsch. Nicht ganz so gut vorbereitet hatte sich allerdings Manuel Pellegrini, als er bei Manchester City unterschrieb. Ganz beiläufig verwechselte er die Stadtrivalen aus Manchester und freute sich, bei Manchester United arbeiten zu dürfen. Kann ja mal passieren.
Schlagzeile des Monats:
„Urteil im Hoeneß-Prozess Dreieinhalb Jahre Haft!“
Ebenfalls in diesem Monat endetet eine Ära in München auf unrühmliche Art und Weise: Denn 14 Monate nach seiner Selbstanzeige wurde das Urteil im Prozess um Uli Hoeneß gesprochen. Der damalige Präsident und absolute Identifikationsfigur des FC Bayern wurde der Steuerhinterziehung schuldig gesprochen und zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Hoeneß verzichtete auf Revision, bezeichnete die Tat als „Fehler seines Lebens“ und trat vom Präsidentschaftsamt sowie vom Aufsichtsratsposten beim FC Bayern München zurück.
APRIL
Aufreger des Monats :
Es gibt doch noch Gegner für den FC Bayern!
Nach der Blitz-Meisterschaft des FC Bayern wurde nicht lange gefeiert, man wollte sich schleunigst auf die nächsten Ziele konzentrieren. Punkt eins auf der Agenda: Champions-League-Titel verteidigen! Und auch das erschien eigentlich unvermeidlich, marschierten die Bayern doch ähnlich souverän durch den Wettbewerb wie durch die Liga. Doch auf einmal ging das Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid mit 1:0 verloren, im Rückspiel in München musste eine Reaktion folgen. Doch die Bayern gingen komplett unter, lagen zur Halbzeit bereits mit 0:3 hinten und verloren am Ende sogar 0:4.
Spieler des Monats:
Gareth Bale
Für Reals 100-Millionen-Euro-Mann gab es schon vor den beeindruckenden Siegen gegen München ein persönliches Highlight: Im spanischen Pokalfinale standen sich Real Madrid und der FC Barcelona gegenüber. Bis zu 85. Minute stand es 1:1, doch dann kam Bales großer Auftritt: An der Mittelinie ging der Waliser ins Sprintduell mit Marc Bartra, legte sich den Ball nahezu lächerlich weit vor, rannte beinahe Tata Martino in der Coaching Zone um, ließ Bartra wie einen F‑Jugend-Spieler stehen und tunnelte schlussendlich Barca-Torwart Pinto zum 2:1. Real gewann den Pokal, Bartra träumt heute noch schlecht.
Video des Monats:
So geht Aufstieg heute
Leicester City hatte an diesem Wochenende sein Ligaspiel schon gewonnen und hoffte nun auf Schützenhilfe, um den Aufstieg schon vorzeitig perfekt zu machen. Also traf man sich privat zum Fußballschauen – am Ende stieg Leicester City tatsächlich auf, die Spieler ließen den Emotionen freien Lauf.
Schlagzeile des Monats:
„Sami Hyypiä bei Leverkusen entlassen“
In der Saison 2013/2014 lief es für Bayer Leverkusen lange Zeit gut, in der Hinrunde war man erster Bayern-Verfolger. Der stoische Finne an der Seitenlinie hatte einen guten Draht zur Mannschaft, die Ergebnisse stimmten. Dann kam der Einbruch, trotzdem lag man nach der Hinrunde noch gesichert auch Platz 2. Als aber in zwölf Spielen nur ein Sieg geholt wurde und die Qualifikation für die Champions-League in Gefahr geriet, trennte man sich von Hyypiä. Der Nachfolger hieß Sascha Lewandowski, einst Teil des Trainer-Duos mit Hyypiä.