Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: Konter, Standards und Transfers

3. Kon­tern können sie jetzt auch

Offensiv hakte es bei den Ham­bur­gern eben­falls lange Zeit. Der Spiel­aufbau bleibt in der Tat ein Pro­blem, wie die Nie­der­lagen gegen Wolfs­burg und Ingol­stadt bewiesen. In der Win­ter­pause haben die Ham­burger dafür intensiv das Umschalten mit Ball trai­niert.

Gegen Leipzig und bereits im Pokal gegen Köln zeigten sich die Fort­schritte: Die Ham­burger spielen den ersten Pass sau­berer als vor der Win­ter­pause. Grund dafür sind auch die besser abge­stimmten Lauf­wege. Die Außen­stürmer visieren Lücken im geg­ne­ri­schen Ver­bund an, starten mit hoher Geschwin­dig­keit hinter die Abwehr. Die Spieler wissen mitt­ler­weile, wer wo hin­zu­laufen hat.

Das radi­kale, pfeil­schnelle Umschalt­spiel passt zu einem Kader, der vorne mit Nicolai Müller, Filip Kostic und Bobby Wood gleich drei Sprinter bietet. So war Ham­burg gegen Leipzig am Ende dem vierten Tor näher als Leipzig dem ersten – weil sie die nun offen­si­veren Leip­ziger gna­denlos aus­kon­terten.

4. Stan­dards

Simpel, aber effektiv: So lassen sich aktuell die Ham­burger Stan­dards cha­rak­te­ri­sieren. Ihre Vari­anten sind nicht son­der­lich kom­plex. In der Mitte sollen die groß gewach­senen Ver­tei­diger frei­ge­blockt werden. Diese werden mit hohen Flanken gefüt­tert.

Das funk­tio­niert, weil der HSV mit Kyriakos Papa­doulos und Mergim Mavraj gleich zwei kopf­ball­starke Innen­ver­tei­diger hat, die sich durch­zu­setzen wissen. Innen­ver­tei­diger Papado­poulos wird seiner Rücken­nummer 9 der­zeit gerecht, erzielte sowohl gegen Lever­kusen als auch gegen Leipzig das wich­tige 1:0.

5. Trans­fer­po­litik: Besser spät als nie

Das Zen­trum war stets eine Schwach­stelle der Ham­burger. Das galt zugleich für das Mit­tel­feld, wo zuletzt aus­schließ­lich gelernte Außen­ver­tei­diger spielten, wie auch für das Abwehr­zen­trum. Gerade im Spiel­aufbau war der HSV hier dünn besetzt. Es war ein großer Fehler, dass der spen­dier­freu­dige HSV im Sommer aus­ge­rechnet auf diesen Posi­tionen nicht zuschlug.

Jetzt hat der HSV diesen Fehler aus­ge­merzt. Mavraj und Papado­poulos sta­bi­li­sieren die letzte Linie spürbar. Davor deu­tete Walace bereits sein Poten­tial an, zeigt sich ball­si­cher und gut im Umschalt­spiel. Wer das Geld hat, kann eben im Zweifel auch die Fehler der Ver­gan­gen­heit aus­merzen.

Inso­fern ist der HSV ebenso wenig ein typi­scher Abstiegs­kan­didat wie RB Leipzig ein nor­maler“ Auf­steiger ist. Zwi­schen­zeit­lich konnte man am Samstag sogar indi­vi­duell keinen großen Unter­schied aus­ma­chen zwi­schen dem Tabel­len­zweiten und dem Abstiegs­kan­di­daten. Die rest­li­chen Pro­zent, die zwi­schen beiden Teams klaffen, schloss Gisdol mit seiner radi­kalen Außen­seiter-Taktik. Der HSV ist aktuell ein­fach der Favo­ri­ten­schreck der Liga.