Marius Ebbers will die Kleinfeld-Nationalmannschaft zum EM-Titel führen – für uns schreibt er ab sofort Tagebuch. Teil 3: erstes Spiel, erster Sieg!
Montag, 21. September 2015
Nach einer sehr erholsamen Nacht (darf man zehn Stunden Schlaf schon erholsam nennen?) steht der erste Kampf auch direkt bevor. Hat irgendwer schonmal einen Verkehrsbericht aus Indien gesehen? Ja? So sah es nämlich beim Frühstück heute aus. Alle 32 Mannschaften waren anscheinend gleichzeitig im Restaurant und die normalen Urlauber tauschten verwunderte Blicke aus. Die „Omelette-Frau“ hatte auf jeden Fall gut zu tun.
Ansonsten war es ein relativer ruhiger Tag. Kurze Einheit in der Arena inklusive heftigster Diskussion mit der russischen Delegation, die meinte, sie müsse als einzige Mannschaft zweimal trainieren. Für mich persönlich dreimal Behandlung um mich für morgen fit zu kriegen.
Apropos Behandlung: auch ich, mit meinen fast 38 Jahren, lerne einfach nicht aus. Ich habe wirklich schon einige Behandlungen mitgemacht, aber seit dieser EM weiß ich, was mit meinem Körper wirklich los ist. Während ich bei einer Faszien-Behandlung kurz vor einer barmherzigen Ohnmacht stehe, die mich endlich von diesen Schmerzen erlöst, scheine ich dagegen ab Hüfte abwärts resistent gegen Hitze zu sein. Falls also einer mal etwas hinter einem flachen Feuer liegen gelassen hat, kann ja mal passieren, gehe ich es gerne holen, so lange ihr meine Faszien in Ruhe lasst!
Kommen wir zum Highlight des Tages: der Eröffnungsfeier. Zuerst mussten wir feststellen, dass es anscheinend in den Niederlanden „in“ ist, an Europameisterschaften nicht teilzunehmen. Zweitens, dass der Zeitplaner einen anderen Geschmack hatte als wir. Die Einheizerband „Night Express“ spielte ein gefühlt 45-minütiges Medley von Klassikern wie „Walking on sunshine“ von Katrina & The Waves und „Give it away“ von den Red Hot Chili Peppers. Interessante Kombination. Die 8 bis 10-jährigen Kinder, die das wirklich toll und auch sehr süß gemacht haben, tanzten sich bei einem einheimischen Folklore-Tanz fast die Füße blutig. Nach diesen sehr schönen, aber doch etwas langatmigen Darbietungen, waren wir als Mannschaft einhellig der Meinung, dass der Auftritt der Cheerleader Gruppe „Dragon Girls“ viel zu schnell beendet war. Da wünschen wir uns für die Zukunft ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl!