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Der Kreis­klassen-Nagels­mann
Auf den Trai­ner­bänken der Bun­des­liga regiert der Jugend­wahn. In der Kreis­klasse konnte man sich bisher noch drauf ver­lassen, dass am Spiel­feld­rand ein min­des­tens fünf­zig­jäh­riger Man­fred stand, der zwar keine Ahnung von 4−2−3−1 hatte, dafür aber umso lauter schreien konnte und früher sowieso immer alles gewonnen hat. Beim abstiegs­be­drohten Rup­piner SV Maul­würfe Neu­ruppin aus der 1. Kreis­klasse Prignitz/​Ruppin Ost hat man wohl noch einen her­ren­losen Laptop gefunden und diesen in der Win­ter­pause dem erst 20-jäh­rigen Paul Damrow in die Hand gedrückt. Damrow, ist ehe­ma­liger Spieler der Maul­würfe und musste seine junge Kar­riere nach einem Kreuz­band­riss beenden. Ohne Kreuz­band, dafür aber mit viel Elan lautet sein Ziel: Klas­sen­er­halt. Wir wün­schen viel Erfolg und lass dich bei diesem Verein nicht in Gra­ben­kämpfe ver­wi­ckeln!

Er ist der 12. Mann
Treue Fans stehen wie ein Mann hinter ihrer Mann­schaft. Inso­fern ist Kevin Sei­fert wohl der treu­este Fan Deutsch­lands, denn er ist tat­säch­lich nur einer. Mit seinem TSV Trieb reist der Logis­tik­fach­mann aus Plauen durch die ganze Welt – oder zumin­dest den Süd­osten Sach­sens. Selten zieht ein Spiel in der Kreis­liga B mehr als 50 Zuschauer an. Kevin Sei­fert ist aller­dings immer mit dabei, malt Banner, singt ins Megafon und nimmt als echter Ultra sogar manchmal noch die Spiele der zweiten Mann­schaft mit. Im Gespräch mit fuss​ball​.de erklärt er, wie es zu dieser Lei­den­schaft kam: Vor etwa 20 Jahren las ich einen Artikel in einer lokalen Zei­tung über die schlech­teste Mann­schaft der Region. Seit über 60 Spielen war diese ohne Sieg.“ Jetzt wird sein Enga­ge­ment sogar sport­lich belohnt, denn sein Verein ist auf­ge­stiegen und steht der­zeit im oberen Tabel­len­mit­tel­feld. Sein Wunsch ist jedoch ein anderer: Irgend­wann möchte ich einmal mit 100 Mann an der Seite stehen.“

Was dich nicht umbringt, macht dich härter!“
Manche Helden der Unter­klasse sind schon bei einem ein­ge­wach­senen Zehen­nagel wochen­lang außer Gefecht – nicht so Sascha Scheer vom SV Len­gede. Der Tor­hüter sicherte trotz diverser Bles­suren seiner Mann­schaft den Titel beim Hal­len­tur­nier PAZ-Cup. Für ihn beson­ders schön, weil er im Vor­jahr noch das Finale wegen eines Streck­se­hen­risses im Finger ver­passte und seitdem seinen Finger nicht mehr bewegen kann. Das war im Finale aller­dings nicht sein ein­ziges Pro­blem. Im Inter­view mit der PAZ erläu­terte er: Nach der Len­geder Weih­nachts­feier ist mir Stefan Klein­schmidt aus Ver­sehen mit dem Auto über den linken Fuß gefahren, der rechte Fuß war noch geprellt und blau nach einem Zwei­kampf aus dem Vor­runden-Spiel gegen Ade­nstedt. Und mit der Schulter hatte ich Pro­bleme, weil ich in der Vor­runde komisch darauf gefallen bin.“ Seinen krummen Finger nimmt der Tor­hüter aller­dings mit Humor: Als Umzugs­helfer werde ich nicht mehr so oft ange­fragt.“