Uwe Seeler ist heute vor einem Jahr im Alter von 85 Jahren verstorben. Mit ihm geht eine der prägendsten Figuren der deutschen Fußballgeschichte. Ein Zusammenschnitt seiner Karriere.
Nach seinem Debüt für den Hamburger SV 1954 wird Uwe Seeler in den Jahren bis 1962 sechs Mal Torschützenkönig der Oberliga Nord und entwickelt sich zum besten Mittelstürmer Deutschlands.
Der HSV wird von 1955 bis 1963 durchgehend norddeutscher Oberligameister, für die Deutsche Meisterschaft reicht es hingegen nicht. 1957 und 1958 unterliegen die Hamburger mit Uwe Seeler jeweils im Finale.
1960 schlägt der HSV den 1. FC Köln mit 3:2 im Finale und holt endlich die dritte Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Uwe Seeler trifft doppelt.
Obendrein wird er in diesem Jahr zum ersten Mal Deutschlands Fußballer des Jahres.
1961 bekommt Uwe Seeler ein Angebot von Inter Mailand, das ihm 1,2 Millionen D‑Mark einbringen soll. Er sagt ab und bleibt in Hamburg. „Für unser Häuschen, unsere Familien und unsere sichere Zukunft“, wie Seeler zusammen mit seiner Frau Ilka erklärt.
Fans und Medien nennen ihn folglich „Uns Uwe“.
1962 spielt Uwe Seeler in Chile seine zweite Weltmeisterschaft. Diesmal in einer Hauptrolle. Er trifft zwei Mal, doch Deutschland muss schon nach dem Viertelfinale die Heimreise antreten. Im Anschluss an das Turnier wird Uwe Seeler Kapitän der Mannschaft.
Uwe Seeler erhält noch einen weiteren Spitznamen: „Der Dicke“. Völlig unverständlich allerdings, wo das herkommt.
Am Ende der ersten Bundesligasaison 1963/64 landet der HSV auf einem enttäuschenden sechsten Platz. Uwe Seeler aber wird mit 30 Toren der erste Torschützenkönig der neu gegründeten Liga.
1965 befürchtet Seeler sein Karriereende, als er sich im Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt die Achillessehne reißt. Sechs Monate später steht er wieder auf dem Platz. Adi Dassler hatte ihm einen Spezialschuh angefertigt, der hinten zugeschnürt wird
1966 spielte Uwe Seeler seine zweite Weltmeisterschaft. Auch dank seiner Tore gegen Spanien und Uruguay zieht die deutsche Mannschaft ins Finale ein.
In Wembley verliert Deutschland schließlich gegen England mit 2:4 nach Verlängerung.
Uwe Seeler ist da längst einer der besten Stürmer der Welt – und widmet seine Karriere dem HSV.
1968 erreicht der HSV das Finale der Europapokal der Pokalsieger und unterliegt dem AC Mailand. Gegen die Italiener um Karl-Heinz Schnellinger sind die Hamburger chancenlos und verlieren 0:2.
In der Saison 1968/69 verpasst Uwe Seeler knapp seine zweite Torjägerkanone. Nur Gerd Müller trifft in der Saison häufiger.
1968 war er aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, kehrt jedoch 1970 zurück und spielt als 33-Jähriger bei der WM in Mexiko als hängende Spitze hinter Gerd Müller.
Für die Nationalmannschaft trifft er insgesamt 43 Mal in 72 Spielen.
1972 beendet Uwe Seeler mit einem Spiel seines HSV gegen eine Weltauswahl seine Karriere. Unter anderem geht es gegen Sir Bobby Charlton.
Uwe Seeler hängt seine Treter nicht bloß metaphorisch an den Nagel.
Für den Hamburger SV steht er insgesamt 579 Mal auf dem Platz und erzielt 489 Tore.
Heute ist Uwe Seeler im Alter von 85 Jahren verstorben. Er war eine der prägendsten Figuren der deutschen Fußballgeschichte. Ruhe in Frieden!