Seite 2: Alles geht über Cunha

3. Auf der Suche nach der Balance
Lab­ba­dias größte Schwie­rig­keit dürfte die Frage dar­stellen, wie er die neu gewon­nene defen­sive Sta­bi­lität ver­bindet mit offen­siver Durch­schlags­kraft. So wir­belte die Hertha gegen Wolfs­burg gerade in der zweiten Halb­zeit, als der ein­ge­wech­selte Guen­douzi die Posi­tion im zen­tralen Mit­tel­feld offensiv inter­pre­tierte.

Den wenig durch­schlags­kräf­tigen Wolfs­bur­gern gelang es nicht, die durchaus vor­han­denen Lücken im zen­tralen Mit­tel­feld zu bespielen. Lab­badia wird weiter an der Balance arbeiten müssen.

4. Alles geht über Cunha
Ein Her­thaner Offen­siv­spieler sticht bei fast allen Sta­tis­tiken heraus: Matheus Cunha. Er hat die dritt­meisten Schüsse aller Bun­des­liga-Spieler abge­geben und die siebt­meisten Schüsse vor­be­reitet. Zusammen gerechnet war kein anderer Spieler an mehr Tor­schüssen betei­ligt. Und als wäre das nicht genug, führt er auch noch die Sta­tistik mit den meisten Dribb­lings an.

Cunha ist Dreh- und Angel­punkt des Her­thaner Offen­siv­spiels. Er nimmt sich viele Frei­heiten, bewegt sich häufig zum Ball und for­dert ständig Zuspiele. An guten Tagen beflü­gelt er das Hertha-Spiel; so gegen Wolfs­burg, als er Ber­lins ein­zigen Treffer erzielte. An schlechten Tagen schadet sein teil­weise wildes und noch unaus­ge­reiftes Spiel der Mann­schaft. Auch das zeigt sich in der Sta­tistik: Nur Stutt­garts Orel Mangala hat in dieser Saison häu­figer den Ball ver­loren als der Bra­si­lianer.

5. Die Hertha hat Geschwin­dig­keit – muss sie aber noch besser nutzen
Trotz Cunhas Über­prä­senz wäre es falsch, bei der Hertha von einer One-Man-Show zu spre­chen. Die Partie gegen Wolfs­burg hat gezeigt, wel­ches Poten­tial in der Offen­sive schlum­mert.

Der Kauf vieler junger Talente beschert dem Team eine neue Stärke: Geschwin­dig­keit. Über die Flügel kann die Hertha schnelle Gegen­an­griffe starten, sobald sie den Ball gewinnen. Jhon Cor­doba ist für diese Tempo-Gegen­stöße der ideale Stürmer, ver­fügt er doch zugleich über eine hohe Geschwin­dig­keit sowie einen guten Rie­cher für den rich­tigen Laufweg.

Auch wenn es gegen Wolfs­burg trotz zahl­rei­cher guter Chancen nicht zum Sieg gereicht hat: Lab­badia kann auf der neu gewon­nenen Sta­bi­lität und der hohen Geschwin­dig­keit seiner Mann­schaft auf­bauen. Viel­leicht gelingt es Lab­badia so, die Saison in die rich­tigen Bahnen zu lenken. Das mag die Big City Club“-Spötter nicht ver­stummen lassen; Den genüg­samen Fans und den Ver­ant­wort­li­chen bei der Hertha aber dürfte das fürs Erste genügen.