Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Fabian Her­bers, haben Sie Flug­angst?
Im Gegen­teil. Ich liebe es zu fliegen. Früher wollte ich immer Pilot werden.

Dann können Sie sich ja häufig freuen, oder?
Bis auf einige Orte wie Washington D.C., Boston oder New York, zu denen wir mit dem Bus fahren, werden alle anderen Orte ange­flogen. Von daher freue ich mich natür­lich, auch wenn es mit­unter etwas stressig sein kann. Immerhin müssen wir zu einigen Aus­wärts­spielen durch meh­rere Zeit­zonen fliegen. 

Vor nicht Mal drei Jahren ging es für Sie in der Ober­liga Nie­der­rhein per Bus zu Aus­wärts­spielen nach Uedes­heim oder Ham­born. Wie kam es im Sommer 2013 zu dem Wechsel in die USA?
Ich war zu der Zeit in der 13. Klasse und machte mein Abitur. Die Schule war mir extrem wichtig, des­wegen habe ich nicht höher als Ober­liga gespielt. Kurz vor dem Abschluss habe ich mir dann die Frage gestellt, wie es wei­ter­gehen soll. Ich wollte auf jeden Fall stu­dieren, habe den Fuß­ball aber auch geliebt. In Deutsch­land lässt sich beides zusammen schwierig ver­ein­baren, da schon ab der Regio­nal­liga täg­lich trai­niert wird.

Wes­halb Sie andere Optionen geprüft haben?
In den USA gibt es das Col­lege-System, über das man den pro­fes­sio­nellen Sport per­fekt mit der Uni­ver­sität ver­binden kann. Ich habe mich über das Internet und ver­schie­dene Agen­turen schlau gemacht und gemerkt, dass das eine sehr lukra­tive Sache ist. Ich habe gedacht: Warum pro­bierst du es nicht ein­fach in den USA? Ich ging also an die Creighton Uni­ver­sity in Omaha, Nebraska. Es war wahr­schein­lich die beste Ent­schei­dung meines Lebens.

Wie ver­lief es zu Beginn in den USA?
Anfangs gab es stän­dige Auf und Abs. Ich habe unge­fähr ein halbes Jahr gebraucht, um mich an die neue Umge­bung und die Abläufe zu gewöhnen. Ich hatte Eng­lisch zwar als Fach in der Schule, aber ich musste mich natür­lich erst mal an den täg­li­chen Umgang mit der Sprache gewöhnen. Das war gerade in der Uni­ver­sität nicht ein­fach. Auch die ame­ri­ka­ni­sche Kultur und die Lebens­eise waren mir zu Beginn etwas fremd.

Hat sich das auch auf den Fuß­ball über­tragen?
Die erste Saison lief zwar nicht schlecht, aber auch nicht über­mäßig gut. In der zweiten Saison konnte ich dann aber auf mich auf­merksam machen, weil ich zehn Tore geschossen habe und auf acht Assists kam. Wir konnten uns mit dem Team für das natio­nale Col­lege-Tur­nier qua­li­fi­zieren, was großen Medi­en­rummel bedeu­tete. Da habe ich dann das erste Mal gemerkt, dass es viel­leicht für mehr rei­chen könnte.

War das der end­gül­tige Durch­bruch?
Ich konnte in meiner dritten und letzten Col­lege-Saison meine Werte noch mal stei­gern. Wir hatten eine richtig starke Mann­schaft – mit die Beste im ganzen Land. Ich habe in 23 Spielen 17 Tore gemacht und 15 vor­be­reitet. Ich spreche jetzt viel von Sta­tis­tiken, aber die haben in den USA ein­fach einen enorm hohen Stel­len­wert. Es geht oft­mals weniger darum, ob man gut oder schlecht spielt, son­dern mehr um die Werte. Letzt­lich war die dritte Col­lege-Saison aus­schlag­ge­bend dafür, dass ich mit dem MLS-Draft Ende Januar belohnt wurde.