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Seite 2: „Ich habe mit Yoga begonnen“

Doch mit Schmelzer als Bau­stein baute Klopp einen Pres­sing­block, der sogar inter­na­tional sei­nes­glei­chen suchte. Früher Ball­ge­winn, schnelles Umschalten – Tor. Im Ide­al­fall. Viele Ball­be­sitz­sta­fetten im Zusam­men­spiel mit Schmelzer waren nicht vor­ge­sehen. Er war zumeist nur der Prell­bock in Kom­bi­na­tionen. Ein System, wie für Schmelle“ zuge­schnitten, dessen Zwei­kampf­ver­halten um den eigenen Sechs­zehner sowieso nicht her­aus­zu­heben ist. Und zum großen Kri­tik­punkt wuchs, als vor der Welt­meis­ter­schaft 2014 um Natio­nal­elf­plätze gescha­chert wurde.

Welt­meister wurde Schmelzer nicht. Weil Joa­chim Löw mit einer sicheren, mas­siven Vie­rer­kette spielen wollte. Und den Dort­munder zudem Ver­let­zungs­pro­bleme am Knie plagten.

Yoga gegen den Ver­schleiß

In diesem Jahr spielt Schmelzer end­lich wieder nahezu ver­let­zungs­frei. Es könnte seine beste Saison werden, wie er gegen­über dem Spiegel“ sagte: Jetzt bin ich end­lich mal über viele Monate fit und ver­let­zungs­frei. Dazu kommt, dass ich offen­siver spiele, ich bin häu­figer an Toren und Vor­lagen betei­ligt. Das fällt den Leuten mehr auf als die Pla­ckerei eines Abwehr­spie­lers.“

Eben nicht nur die Ernäh­rung hatte er vor Sai­son­be­ginn ver­än­dert, auch mit dem Yoga begann er: Ich war in den ver­gan­genen zwei Jahren häu­figer ver­letzt, mitt­ler­weile bin ich in einem Alter, in dem ich mich mehr um meinen Körper küm­mern muss. Ich habe einen Yoga­kurs begonnen. Das ist anstren­gender als ich dachte.“ Anstren­gend ist schließ­lich auch das Spiel unter Tuchel, der lange Ball­be­sitz­phasen in der geg­ne­ri­schen Hälfte for­dert und keine unsi­cheren Räume im Rücken des Außen­ver­tei­di­gers zulassen will.

Davon pro­fi­tiert Schmelzer zwar offensiv, aber in der Rück­wärts­be­we­gung muss er umso härter arbeiten.

Anstren­gungen bedeuten Ver­schleiß. Ob sich der 27-Jäh­rige das noch lange erlauben darf? Wohl nur, wenn er wei­terhin so intensiv auf seinen Körper, sein Arbeits­gerät, achtet.

Sein Ver­trag läuft 2017 aus

Immerhin wird sein Name zur­zeit nur selten genannt, im Poker um neue Ver­träge und Trans­fers nach Eng­land oder Spa­nien. Dabei ist eins seiner größten Hobbys laut eigenen Angaben: Kniffel spielen. Obgleich auch sein Ver­trag im kom­menden Jahr in Dort­mund aus­läuft, scheint sich nie­mand so recht für einen ver­let­zungs­an­fäl­ligen Links­ver­tei­diger zu inter­es­sieren. Gut für die Borussia. Dort will man Schmelzer zur­zeit von einer Unter­schrift über­zeugen, befindet sich in guten Gesprä­chen.

Marcel ist alles, was Borussia aus­macht“, findet Tuchel, Beschei­den­heit, Fleiß und immer wieder an seine Grenzen zu gehen.“ Der Trainer würde seinen ver­läss­li­chen Abwehr­spieler gerne halten. Frag­lich allein, wie bescheiden sich der Asket bei diesem Thema gibt.