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Tor­ge­fahr ist nicht unbe­dingt Rodolph Aus­tins Stärke. Austin ist ein unspek­te­ku­lärer Kicker, der das defen­sive Mit­tel­feld bei Leeds United beackert und dies in jener Art tut, die Sport­kom­men­ta­toren dankbar zu dem Wört­chen solide“ greifen lässt. In der lau­fenden Saison hat Austin bis­lang drei Tore geschossen, zwei davon ins eigene.

Ob 2:1 oder 3:1 – wo liegt der Unter­schied?

Das Glück des Tor­ju­bels ist in Aus­tins Welt also ein sel­tenes Gut. Und auch wenn es ihn viel­leicht ein wenig geär­gert haben mag, dass sein Tor im FA-Cup-Spiel gegen die Tot­tenham Hot­spur nicht mehr gegeben wurde, so wird es ihm letzt­lich doch ziem­lich egal gewesen sein. Schließ­lich hatte sein Team gerade den favo­ri­sierten Erst­li­gisten über­ra­schend aus dem Pokal gekickt. Ob 2:1 oder 3:1 – wo liegt der Unter­schied?

Bei exakt 499.508 Pfund.

Das Spiel Leeds United gegen Tot­tenham Hot­spur wird vielen Fans noch länger in Erin­ne­rung bleiben. Einem Mann aber ganz sicher. Mick­rige drei Pfund hatte ein Fan aus Oldham auf vier Spiele gewettet. Er hatte Brent­fords 2:2 gegen Chelsea richtig getippt, hatte bei Old­hams 3:2 gegen Liver­pool Recht behalten wie auch beim 2:3 von Celtic Glasgow gegen St. Mirren. Tipps, in ihrer Gesamt­heit so abwegig wie ein Outing des Papstes und mit Quoten so hoch, dass einem schwin­delig wird.

Der Ball rollte und rollte und der Schieds­richter pfiff ab

Als in jener 94. Spiel­mi­nute in Leeds der Weg für Rodolph Austin frei war und er den Ball von der Mit­tel­linie auf die Reise schicke, muss dem Fan aus Oldham kurz schwarz vor Augen geworden sein. Kein Mensch kann derart viel Glück haben. Genau dieses Tor, genau dieses 3:1 bedeu­tete den vierten rich­tigen Tipp und einen Gewinn von 506.562 Pfund. Dass es sich bei der­ar­tigen Außen­sei­ter­tipps eher um einen Jux des Fans als um ernst­ge­meinte Wetten han­delte, war letzt­lich egal. Kann ja mal klappen. Kann.
 
Tat es aber nicht. Noch wäh­rend der Ball in Zeit­lupe über das Feld rollte und nach einer langen Reise im leeren Tor ankam, been­dete Referee Kevin Friend das Spiel.

Warum er das 3:1 nicht mehr abwar­tete, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Für das Spiel wäre das dritte Tor höchs­tens eine Fuß­note gewesen, für den Mann aus Oldham ein nicht endender finan­zi­eller Som­mer­regen. So ist Fuß­ball“, könnte man flos­keln und sollte dabei darauf achten, dass besagter Fan nicht gerade zufällig in der Nähe steht. Der Name des Fans ist übri­gens nicht bekannt. Ob er dem Sport frus­triert abge­schworen hat, auch nicht.

Dem Fan bleibt eine Ent­schä­di­gung von circa 17.000 Pfund aus den drei rich­tigen Tipps. Sein Buch­ma­cher sagte, das sei doch auch was. Ob sich das mit dem Emp­finden des Tip­pers deckt, darf ange­zwei­felt werden.