Die U21-EM in Polen ist die perfekte Bühne für kommende Weltstars. Hier können sie zeigen, dass sie zu Höherem berufen sind. Der 11Freunde-Scouting-Bericht zeigt die Perlen der Zukunft.
James Ward-Prowse (England, 22 Jahre, FC Southampton)
Aus der Jugendakademie des FC Southampton sind schon einige großartige Fußballer hervorgegangen: Gareth Bale, Theo Walcott, Adam Lallana, *Alex Oxlade-Chamberlain oder Luke Shaw. In diese Liste wird sich aller Voraussicht nach auch James Ward-Prowse einreihen. Der 22-Jährige spielt bereits seit vier Jahren bei den Profis und hat stets über 25 Ligaspiele absolviert. Und dennoch dürfte er bislang nur echten Premier-League-Kennern ein Begriff sein.
Ward-Prowse besitzt sämtliche Anlagen, die ein Spieler im zentralen Mittelfeld benötigt. Trotz seines noch jungen Alters strahlt er auf dem Platz bereits eine unglaubliche Ruhe aus. Er hat eine sehr gute Übersicht, die es ihm ermöglicht Räume zu erkennen und dann lange, hohe und präzise Diagonalbälle zu spielen und das Spiel dadurch zu entzerren. Trotz seines nicht gerade angsteinflößenden Körpers ist er robust und versteht es, den Ball auch mal abzuschirmen. Und das Beste: Er hat eine ordentliche Klebe. Ob aus der Distanz oder per Freistoß – die Gegner sind gut beraten, wenn sie ihn besser nicht zum Abschluss kommen lassen.
Dawid Kownacki (Polen, 20 Jahre, Lech Posen)
Größer könnten die Fußstapfen gar nicht sein, als jene von Robert Lewandowski. Die Abdrücke stecken immer noch im Rasen von Lech Posen, einst der Verein von Lewandowski, bei dem er den Durchbruch schaffte und anschließend nach Dortmund wechselte. Heute lastet der Druck auf den Schultern von Dawid Kownacki, dem „neuen Lewandowski“, wie sie ihn hier nennen.
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Aber die Richtung stimmt. In der vergangenen Saison erzielte Kownacki zwölf Treffer. Die meisten Tore schießt er mit rechts. Kownacki ist kein begnadigter Techniker, er macht keine fünf Übersteiger, bevor er am Abwehrspieler vorbeizieht. Meist reicht eine kurze Körpertäuschung und der Weg zum Tor ist frei. Das Talent weckt offenbar auch Interesse im Ausland. In der Gerüchteküche fallen die Namen zahlreicher Topklubs. Vielleicht liefert die EM weitere Argumente.
Linus Wahlqvist (Schweden, 20, IFK Norrköping)
Beim heiligen Köttbullar, das wird der heißeste Export nach Zlatan, Abba und Ikea. Es kann eigentlich nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Vereinsbosse der europäischen Tobklubs in Norrköpping vorstellig werden – sofern sie es nicht schon lange sind.
Denn Linus Wahlqvist ist auf der Position des rechten Verteidigers eine echte Waffe, vor allem in der Offensive. Er ist schnell, passsicher und zweikampfstark. Gut, das alleine macht ihn noch nicht zum Juwel. Aber seine Distanzschüsse – halleluja – können sich wirklich sehen lassen. Der Verteidiger scheut nicht davor zurück, aus dreißig Metern abzuziehen. Mit Erfolg. Die Gegner haben zwei Optionen: Kopf einziehen oder Helm auf.