Der 1. FC Köln feiert mit dem 3:1‑Sieg gegen Arminia Bielefeld einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf. Das liegt auch an einem neuen Stürmer – und an einem verkappten. Fünf Thesen zum Abstiegsduell.
Während sich die Kölner Defensive nur selten Blöße gab, patzte die Bielefelder Abwehr gleich mehrfach. Ihre Schwachstelle lag bei Flanken: Gleich zweimal ließen die Bielefelder in der Anfangsphase Hereingaben durch die gesamte Abwehr durchlaufen. Hier zeigte sich die Schwachstelle der Viererkette bei langen Flanken.
Nutznießer war Marius Wolf. Er kam in dieser Saison bereits auf gefühlt jeder Position zum Einsatz – als Außenstürmer etwa oder als falsche Neun. Ausgerechnet als Rechtsverteidiger erzielte er seine ersten Saisontore.
Dass Wolf derart offensiv auftreten konnte, zeigt einen weiteren Vorteil des 3−4−3: die Außenverteidiger erhalten auf den Flügeln viel Raum, um sich auszutoben. Die einrückenden Zehner ziehen die Aufmerksamkeit der Defensive auf sich. Wolf nutzte dies für seinen Doppelpack.
Die Abwehrpatzer mögen der Auslöser für den Rückstand gewesen sein. Dass Bielefeld danach nicht mehr in die Partie fand, lag in erster Linie am Mittelfeld. Die enorm gestreckte Formation der Bielefelder sorgte dafür, dass sie selbst selten bis nie über das Mittelfeld nach vorne spielen konnten. Die Angreifer waren nur über lange Bälle zu erreichen – und diese fing Köln ab.
Das zentrale Mittelfeld bleibt die Schwachstelle der Arminia. Kölns Ellyes Skhiri etwa versprühte nicht viel mehr Esprit als seine Gegenspieler auf Bielefelder Seite. Doch er gewann wenigstens die direkten Duelle gegen Marcel Hartel und Fabian Kunze. Impulse von der Bielefelder Doppelsechs? Fehlanzeige!
Erstes Spiel, erster Sieg: Die Bilanz für Kölns neuen Stürmer Dennis stimmt. Sein Beitrag zum Erfolg fiel allerdings bescheiden aus. Zugegeben: Es tat Kölns Spiel gut, wieder einen echten Neuner im Sturm zu wissen. Der von Gisdol zuletzt gewagte Versuch, ohne gelernten Stürmer in vorderster Front zu spielen, sorgte für einen zu hohen Druck auf Duda und seine Kollegen. Duda konnte gegen Bielefeld befreiter aufspielen, sobald Dennis Gegenspieler auf sich zog.
Vor allem zeigt Dennis, dass er die richtigen Stärken für eine Gisdol-Mannschaft mitbringt: Seien hohe Geschwindigkeit und seine technische Klasse passen besser zum Flachpass-Spiel, das Zehner Duda bevorzugt. Die beiden könnten in Zukunft ein gutes Duo bilden. Gisdol dürfte auch gefallen haben, wie hart sein Neuzugang im Pressing mitarbeitete. Der Beginn für eine fruchtbare Zusammenarbeit ist gelegt.