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Seite 2: Die Fans vermissen ihr Maskottchen

Fol­ge­richtig haben viele im Umfeld des Ver­eins den Ein­druck, dass hier jemand zum Sün­den­bock gemacht wird, der eigent­lich nur ein See­adler ist – und, nun ja, viel­leicht eine kleine Schwäche für Igel­fleisch hat. Die Anhänger des FC Ros­kilde aber haben den put­zigen Greif – trotz seiner hohen Aus­fall­quote – längst lieb gewonnen. Zumal der größte Fan­club, der FCRFC“, eben­falls einen stolzen See­adler in seiner Fahne führt.

Die Ros­kilder Fan­szene war es auch, die das Mas­kott­chen Sigr“ getauft hatte. Das ist Alt-Nor­disch und bedeutet schlicht: Sieg. Den unfrei­wil­ligen Abflug von Sigr“ begreifen viele Anhänger nun als Nie­der­lage. Zumal sie ein­fach nicht glauben wollen, was der selbst ernannte Klub-Sanierer Salo­monsson dem Greif­vogel zur Last legt. Das liegt zum einen daran, dass sie dem Investor all­ge­mein eher miss­trau­isch gegen­über­stehen. Zum anderen hatte der FC Ros­kilde die Aus­fälle seines Mas­kott­chens in der Ver­gan­gen­heit nie mit Igel­fleisch-Exzessen begründet. Anfang 2018 etwa ent­schul­digte der Klub Sigrs“ Fehlen mit gebro­chenen Schwanz­fe­dern“ – keine unge­wöhn­liche Ver­let­zung für einen Adler.

Sigr“ ist ver­einslos

Carsten Salo­monsson, den gute Freunde Salle“ rufen, hat ver­mut­lich auch nichts gegen Sigr“ per­sön­lich. Für ihn ist der Greif­vogel vor allem eines: eine will­kom­mene Gele­gen­heit, mit dem Finger auf seine Vor­gänger in der Ver­eins­füh­rung zu zeigen. Der Kauf des Tieres sei schlicht und ein­fach das Dümmste“ gewesen, schnaubt der Investor und verrät: Ich habe ver­sucht, ihn an den Kopen­ha­gener Zoo zu ver­kaufen, aber dort haben sie schon so viele Adler. Das­selbe gilt auch für alle anderen Städte.“

Letzt­lich ver­schleu­derte Salo­monsson das Tier, das 2017 stolze 65.000 Kronen (8.700 Euro) gekostet hatte, für schlappe 5.000 Kronen – also für weniger als ein Zehntel des ursprüng­li­chen Kauf­preises. Keine gute Trans­fer­bi­lanz. Wo genau der gute Sigr“ nun gelandet ist, verrät der neue starke Mann des FC Ros­kilde nicht. Zu hoffen bleibt nur, dass es dem gefie­derten Genossen dort gut geht – auch wenn man das in Igel­kreisen womög­lich anders sieht.