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Mon­tag­abend, 20:30 Uhr in Mainz. Die Mann­schaften aus Mainz und Frei­burg laufen ein und stellen sich am Mit­tel­kreis auf. Hinter ihnen steht in roten Groß­buch­staben: Gegen Mon­tags­spiele“ Fans von beiden Seiten haben sich an der Außen­linie gesam­melt um gegen die Anset­zung am Mon­tag­abend zu pro­tes­tieren. Zwei Fans aus Frei­burg ver­su­chen dem Lini­en­richter einen Wimpel zu über­rei­chen. Darauf: Das Logo vom DFB und der DFL. Das Motto: Ihr fahrt den Fuß­ball an die Wand!“

Es war ein fried­li­cher, aber auch deut­li­cher Pro­test. Am Samstag orga­ni­sierten die Fans bereits ein Spiel im Mainzer Bruch­weg­sta­dion, um ein Zei­chen für den Fuß­ball zu setzen, wie er sein sollte. Der Pro­test setzte sich am Montag wäh­rend des Spiels fort. Zum Ein­laufen zeigte der Groß­teil des Sta­dions Pla­kate gegen die Mon­tags­spiele. Wäh­rend des Spiels waren durch­gängig Tril­ler­pfeifen zu hören. Der Anpfiff der zweiten Halb­zeit ver­zö­gerte sich, weil Mainzer Fans den Frei­burger Tor­wart mit so vielen Klo­pa­pier­rollen ein­deckten, sodass dieser für lange Zeit aus­ge­sorgt hat.

Klage gegen Pfef­fer­spray geschei­tert

Bei einem Fuß­ball­spiel im April 2012 in Nürn­berg wurde nach Angaben der Rot-Schwarzen Hilfe“ – eine Gemein­schaft, die Club-Fans bei juris­ti­schen Themen unter­stützt – ein Mit­glied von einem Poli­zisten geschlagen und mit Pfef­fer­spray ange­sprüht. Straf­an­zeige wurde erstattet, der Poli­zist ver­ur­teilt und dem Opfer Scha­dens­er­satz gezahlt.

Zwei Jahre später erhob der Betrof­fene vor dem Ver­wal­tungs­ge­richt Ans­bach Klage gegen den Frei­staat Bayern. Das Ziel: Künftig solle es in Bayern unter­sagt sein, Pfef­fer­spray anzu­wenden. Der Kläger argu­men­tierte, Pfef­fer­spray falle unter das inter­na­tio­nale Bio­waf­fen­über­ein­kommen. Dieses ver­biete den Ein­satz von bak­te­rio­lo­gi­schen Waffen – und damit Pfef­fer­spray – für mili­tä­ri­sche Zwecke. Des­halb dürfe es schon gar nicht gegen die eigene Bevöl­ke­rung ange­wendet werden.

Das Ver­wal­tungs­ge­richt Ans­bach wies die Klage im März 2016 ab. Die Beru­fung wies der Bay­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richtshof im August 2016 zurück. Die Rot-Schwarze Hilfe hat sich jetzt aus Kos­ten­gründen dazu ent­schieden, auf eine Men­schen­rechts­be­schwerde beim Euro­päi­schen Men­schen­ge­richtshof zu ver­zichten.

Am Don­nerstag findet bei Han­nover 96 die Mit­glie­der­ver­samm­lung statt. Im ver­gan­genen Jahr sorgte sie für großen Ärger. Mehr als 100 Mit­glieds­an­träge wurden im Vor­feld ohne Begrün­dung abge­lehnt. Die Mit­glie­der­ver­samm­lung ent­schied mit großer Mehr­heit, dass Prä­si­dent Martin Kind vor seinem Antrag auf eine Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung von der 50+1‑Regel bei der DFL, die Mit­glieder infor­mieren muss. Kind sah das aller­dings nur als Emp­feh­lung. Der Kon­flikt eska­lierte.

Auch dieses Jahr droht Ärger: Mit­glieder stellten einen Antrag auf Sat­zungs­än­de­rung, der besagt, dass die Beschlüsse der Mit­glie­der­ver­samm­lung für die Ver­eins­or­gane bin­dend sind. Der Vor­stand von Han­nover 96 ver­sen­dete dar­aufhin Briefe an die Mit­glieder und emp­fahl, den Antrag abzu­lehnen. Die Inter­es­sen­ge­mein­schaft Pro Verein 1896“ kri­ti­siert das Vor­gehen: Es zeige ein man­gelndes Demo­kratie- und Rechts­ver­ständnis, schon vor einer Dis­kus­sion und Erläu­te­rung auf der Mit­glie­der­ver­samm­lung, eine Wahl­emp­feh­lung aus­zu­spre­chen. 

Mädels­abend“ im Ronhof
Wie wäre es mit einem richtig schönen Mädels­abend“? Mit gratis Sekt und Über­ra­schungs-Geschenk­tüte. Könnte ein Abend besser sein? Wir finden nein!“, schreibt die Spiel­ver­ei­ni­gung Greu­ther Fürth auf ihrer Home­page. Für die Aktion wurde sogar ein eigener Sitz­platz­block ein­ge­richtet und die Tickets deut­lich güns­tiger ver­kauft. Damit werde ein völlig fal­sches Zei­chen gesetzt, glaubt die Für­ther Ultra-Grup­pie­rung Horidos 1000“. So hätten die ver­ant­wort­li­chen Mit­ar­beiter wohl erkannt, dass Fuß­ball noch immer eine Män­ner­do­mäne ist und Frauen sich im Sta­dion unwohl fühlen können.

Dem Verein fehle es aller­dings im Umgang mit Gleich­be­rech­ti­gung an Fin­ger­spit­zen­ge­fühl. Egal, ob Frau oder Mann – wir hätten uns gewünscht, dass die SpVgg mehr von diesem Gefühl bewiesen und ein klares Zei­chen gegen Sexismus gesetzt hätte“, schreiben die Horidos. Die weib­li­chen Fans sollten sich ihrer Mei­nung nach ein­fach zum Fuß­ball gehen, wie sie Bock haben. Und ganz ehr­lich: Wer trinkt schon Sekt im Sta­dion? Die Manager in den Logen. Und Marco Vor­beck – viel­leicht.