Danny da Costa gewann den Pokal und stand im Europapokalhalbfinale. Hier erinnert er sich an besondere Begegnungen bei diesen Spielen: mit seinem Ziehvater, einem Gegner und einem Fan.
In der aktuellen Ausgabe 11FREUNDE #222 erzählen uns Spieler, Trainer und Funktionäre von den Momenten ihrer Karriere, die ihnen die besondere Kraft des Fußballs zeigten. Frankfurts Danny da Costa berichtet darin von seinem Comeback nach einer schweren Verletzung, die ihn beinahe die Laufbahn gekostet hätte. An dieser Stelle lest ihr zwei kürzere Geschichten über das Pokalfinale 2018 und das Halbfinale in der Europa League 2019.
Danny da Costa
… über eine besondere Begegnung mit seinem Förderer
In den Anfangsjahren meiner Profizeit wurde Peter Hermann zu einer Art Ziehvater. Nach dem Training in Leverkusen nahm er mich beiseite und schob mit mir Extraschichten. Peter zeigte mir, wie ich zum Kopfball gehen, wie ich den Körper beim Schuss halten oder wie ich vor den Flanken noch einmal aufschauen sollte. Er hat an so vielen Feinheiten mit mir gearbeitet, dass ich gar nicht alle aufzählen kann. Und: Peter achtete immer darauf, dass meine Leistungen in der Schule stimmten. Meine Hausaufgaben hat er zwar nicht kontrolliert, aber es konnte schon mal vorkommen, dass er beim Lehrer nachhorchte, wie ich mich verhielt. Ich habe ihm unglaublich viel zu verdanken.
Am Tag vor dem Pokalfinale 2018 mit Frankfurt lief ich zum Abschlusstraining ins Berliner Olympiastadion. Die Bayern, unser Gegner, hatten gerade vor uns ihre Einheit beendet, Peter arbeitete dort als Co-Trainer. Er kam zu mir, wir umarmten uns und er meinte: „Ich gönne dir grundsätzlich den Pokal, aber nicht in diesem Spiel.“
Was soll ich sagen: Wir haben mit 3:1 gewonnen und den Pott geholt. Peter hat mir aber als edler Verlierer im Nachgang fair gratuliert. Wenn ich an unseren Triumph mit der Eintracht denke, fällt mir auch immer diese besondere Begegnung am Tag vor dem großen Endspiel mit meinem Ziehvater ein. Denn er sagte mir auch: „Danny, ich bin sehr stolz auf dich.“