Der Prinz hat Geburtstag! Wir sagen Daumen hoch, gehen kurz runter in den Innenhof, Gewaltschüsse in den Winkel trainieren, und gratulieren abschließend mit 35 Gute-Laune-Bildern aus der Gute-Laune-Karriere des Kölners. Alles Gute!
Schmackofatz, heute wird Lukas Podolski 35 Jahre alt! Ob es zur Feier des Tages polnische Bohnensuppe geben wird? Wir würden es ihm vom Herzen gönnen.
Aber zunächst mal genau hinschauen jetzt: Wir blicken zurück auf Poldis Hollywood-Karriere. Und liefern gleich zu Beginn mal den Beweis, dass Podolskis Hand auch über andere Finger als bloß den Daumen verfügt.
Das erste offizielle Daumen-Foto entsteht 2003. Als ein 18-jähriger Stürmer mit der Rückennummer 36 im Kölner Profikader auftaucht – und die Stadt innerhalb einer einzigen Rückrunde verzaubert. (Wobei sich in der Szene schon zuvor herumgesprochen hatte, dass beim Effzeh bald ein besonderer Junge nachrücken würde.)
Zehn Tore schießt er allein in seinen ersten 19 Bundesliga-Spielen. Zum Vergleich: Das sind neun Tore mehr, als Dennis Diekmeier in seinen ersten 264 Bundesliga-Spielen geschossen hat.
Matschday!
Hier liest er alles noch mal genau nach: Ja, er ist plötzlich der neue Liebling einer gesamten Fußballnation!
Doch auch ein junger Gott hat manchmal Wadenprobleme. Viel wichtiger aber die Frage: Was war Poldis Snake-Rekord auf seinem Nokia 3210? Und haben ihn unsere SMS damals nur nicht erreicht, weil sein SMS-Speicher voll war?
Glückwunsch, Lukas: Du hast es in den Recall geschafft!
Es folgen weitere Hochkant-Bilder von Podolski, deren Sinn sich uns nicht sofort erschließt. Die wir euch aber auch nicht nicht zeigen wollen.
Hier ist Podolski beispielsweise beim „Ich tue so, als wäre meine Banane ein Telefon“-Sketch ein wenig durcheinander gekommen. Kann ja mal passieren.
Hier wiederum jongliert Podolski auf einem Restaurant-Tisch mit einem Fußball. Aber wie heißt es in der 11FREUNDE-Familie so schön? Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!
Hier tauschen Poldi & Schweini Trikots.
Beide fahren im Sommer 2004 auf den letzten Drücker mit zur EM nach Portugal. Das Aus in der Vorrunde können sie allerdings nicht verhindern. Immerhin: Es wird die einzige echte Turnier-Enttäuschung ihres Lebens bleiben.
Der Hype um den Prinzen sorgt für Next-Level-Fanartikel. Bloß: Wenn die Titelseite auf den Rücken gedruckt wurde, was ist dann auf der Brust zu sehen?
Wetten, dass ich irgendwann mal eine eigene Fashion-Marke, eine Döner-Kette und eine Aldi-Kollektion entwickeln werde?
2004/2005 schießt Podolski in der zweiten Liga alles kurz und klein. Allein beim Gastspiel in Cottbus macht er vier Hütten. Und das, obwohl dort der quasi unbezwingbare Tomislav Piplica im Tor steht.
Ja, das ist der linke Fuß von Podolski. Ja, wenn man Bälle mit 280 km/h durch die Gegend ballert, platzt ab und zu mal was auf. Ja, wir würden den Fuß trotzdem küssen.
Das Problem mit dem Poldi-Daumen: Selbst mit Helm auf erkennt man ihn auf Blitzer-Fotos.
Zurück zum Sport. Bei der WM 2006 schießt Podolski drei Tore, wird mit Deutschland Dritter und zum besten jungen Spieler des Turniers gewählt. Danach wechselt er zum FC Bayern. Guter Sommer.
Danach folgt ein erster Karriere-Knick. In seinen drei Jahren beim Rekordmeister bleibt er meist Ergänzungsspieler. Doch Podolski wäre nicht Podolski, wenn er die frustrierenden Jahre nicht einfach weglächeln könnte.
Also zurück nach Hause. 2009 wechselt der Prinz wieder nach Köln.
Gipfeltreffen beim Karneval. Welche zwei Studenten wohl im Calmund-Kostüm stecken?
In seiner zweiten Kölner Phase reift Podolski zum Führungsspieler. 2011/2012 erzielt er 18 Tore und bereitet sieben weitere vor. Es ist die beste Saison seiner Karriere.
Danach hört er sich Angebote aus dem Ausland an. Am Ende bekommt Arsenal den Zuschlag. Apropos Zuschlag: Welcher deutsche Nationalspieler hätte je den eigenen Nationalmannschafts-Kapitän in einem Spiel vor laufenden Fernsehkameras ohrfeigen können, ohne dass es ihm irgendwer übel nimmt?
Bei Arsenal läuft es zunächst hervorragend für den Stürmer. Die Leute lieben seine gradlinige Art zu spielen, sie lieben seinen linken Hammer.
Podolski – Vorsprun9 durch Technik!
Hier fährt Podolski einen englischen Linienbus. Aber keine Sorge: Linksverkehr kann er!
Irgendwann sortiert Arsene Wenger Podolski allerdings aus. Zunächst wird er zu Inter Mailand verliehen, danach, im Sommer 2015, geht es weiter in die Türkei. Bei Galatasaray sammelt er in 75 Spielen 52 Scorerpunkte. Das sind 26 Scorerpunkte mehr, als Dennis Diekmeier in 264 Bundesligaspielen gesammelt hat.
Ach so, klar, in der Zwischenzeit war Podolski auch Weltmeister geworden. 2014 jubelt er mit Kumpel Schweini in Rio. Seine sportlich beste Zeit in der Nationalmannschaft lag da allerdings schon hinter ihm.
2008 war er als Stammspieler Vize-Europameister geworden, 2010 als Stammspieler zum zweiten Mal WM-Dritter. Insgesamt kommt Podolski bei großen Turnieren auf 31 Spiele, zwölf Tore und fünf Assists.
Einen letzten großen Auftritt legt er 2017 hin, in seinem Abschiedsspiel gegen England. Das er mit mit einem Schuss in den Winkel entscheidet. Es ist sein 49. Länderspiel-Tor im 130. Spiel.
Wetten, dass Celine Dion gerade davon erzählt, wie Poldi den Ball in seinem letzten Länderspiel aus 30 Metern einfach in den Winkel gerotzt hat? Und wie ein tollkühner 11FREUNDE-Redakteur genau das in den Stunden vor dem Spiel im letzten Absatz dieses Artikels vorausgesagt hatte???
2017 geht es nach Fernost, bei seiner Ankunft in Kobe wird Podolski gefeiert wie ein Popstar. Beziehungsweise: For shizzle my Vissel! In Japan gewinnt Podolski immerhin den Pokal – und trifft im Herbst seiner Karriere auf einen der ganz Großen im Weltfußball…
…2019 wird Thorsten Fink sein Trainer!
Danach geht es zurück in die Türkei, wo er bis heute bei Antalyaspor unter Vertrag steht. Und noch immer, wenn nicht gerade ein komisches Horrorvirus die komplette Welt lahm legt, in schöner Regelmäßigkeit die Bälle mit links ins Kreuzeck drischt. Auch deswegen freuen wir uns auf weitere 35 Jahre mit Podolski. Und sagen Herzlichen Glückwunsch.