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Seite 2: „Die Roma zu verlassen, ist wie sterben.“

Fran­cesco Totti ver­ließ den Verein im Sommer 2019. Er warf den Ver­ant­wort­li­chen vor, ihn nicht in Ent­schei­dungen ein­be­zogen zu haben, nie sei ihm der Respekt geboten worden, den er ver­dient hätte. Ich werde nie­mals Namen nennen, aber es gibt Leute, die mich hier nicht haben wollen. Diese Leute tun nicht das Beste für den Klub, sie schaden ihm“, sagte er. Der Abschied sei schlimmer als das Ende seiner aktiven Kar­riere. Die Roma zu ver­lassen, ist wie sterben.“

Das ist nun knapp ein Jahr her. Seitdem ist es stiller geworden um Fran­cesco Totti. Nun hat er sich zu seiner der­zei­tigen Gefühls­lage geäu­ßert.

In einem Live-Video-Chat mit Luca Toni über Insta­gram sagt er: Manchmal ist mir zum Heulen zumute“. Seitdem er den Verein vor einem Jahr ver­lassen hat, wolle er das Ver­eins­ge­lände nicht mehr betreten. Und wenn er seinen Sohn Chris­tian zum Trai­ning fährt, bleibe er außer­halb der Tore. Er könne ihm nichtmal mehr bei den Spielen zusehen, das würde mich umbringen“, erzählt Totti.

Nannte er ihn zuvor noch den Schul­digen“, so wurde der Römer nun deut­lich: Solange Pal­lotta da ist, werde ich das Trai­nings­ge­lände nicht mehr betreten.“ Bei einem neuen Besitzer sei er umge­hend gesprächs­be­reit, ließ er vor einigen Monaten bereits ver­künden.

Einem König nicht gerecht

Es bleibt ein schwie­riger Grat im Fuß­ball wie mit Ver­eins­le­genden umzu­gehen ist. Gerade wenn sie dem Team sport­lich keinen Mehr­wert mehr lie­fern können. Auch Javier Zanetti hat sport­lich in seiner letzten Saison keine große Rolle mehr bei Inter gespielt. Trotzdem haben sie ihm ein gebüh­rendes Finale ermög­licht. Totti nicht. Der König der Stadt ver­ab­schie­dete sich nach seinem letzten Spiel in einer emo­tio­nalen Rede schluch­zend von den Tifosi, dem Stadio Olim­pico und seiner Curva Sud. Erlaubt mir, ängst­lich zu sein“, bat Totti seine Audienz damals. Denn wie es nach dem Fuß­ball für ihn wei­ter­gehen sollte, wusste er da noch nicht. Zwei Jahre später erfolgte dann sein womög­lich end­gül­tiger Abschied. Und der war einem König nicht gerecht.

Dass dieser Abschied auch mit seiner feh­lenden Kom­pe­tenz im Manage­ment zusam­men­hängen kann, ver­gessen Fuß­ball­ro­man­tiker gerne. Und, dass Totti nicht zu den hellsten Köpfen in der Fuß­ball­his­torie gehörte, ist all­seits bekannt. So ant­wor­tete er einem Jour­na­listen vor Jahren mal, auf die Frage, was er vom Lebens­motto Carpe Diem halte, mit den Worten: Ich spreche kein Eng­lisch.“ Aber was man nicht im Kopf hat, soll man ja bekannt­lich in den Beinen haben. Und das hatte Totti zwei­fels­ohne.