Borussia Dortmund verliert auch gegen den SC Freiburg. Fünf Gründe, warum es beim BVB nicht läuft.
3. Außen ohne Form
Das Dortmunder „U des Todes“ verstärkt die Abhängigkeit von den Außenspielern. Diese müssen ihre Gegenspieler überwinden, damit der BVB überhaupt in Richtung Tor gelangt. Angesichts der fehlenden spielerischen Klasse ist dies der einzige Weg für den BVB, in den Strafraum zu kommen.
Gerade in diesem Bereich schwächelt der BVB. Die Dribbelkünstler laufen ihrer Form hinterher. Jadon Sancho gewann zwar zuletzt wieder vermehrt direkte Duelle, in Freiburg verfiel er jedoch in alte Muster. Laut Statistik verlor er mehr Bälle durch schlechte Annahmen (drei), als dass er Gegner umdribbelte (zwei). Auch Giovanni Reyna ist weit entfernt von seiner Form zu Saisonbeginn. Somit spielt der BVB sich häufig auf den Außen fest.
4. Konzentrationsmängel
Offensiv hat sich beim BVB seit dem Abgang von Favre wenig verbessert – im Gegenteil. In einer Hinsicht hat Hummels jedoch recht, wenn er von Verbesserungen spricht: Seine Dortmunder lassen in der Tat weniger Torschüsse zu. Freiburg etwa gelang gegen den BVB gerade einmal ein Abschluss innerhalb des Strafraums. Die Treffer beim 2:1‑Sieg erzielten sie durch Fernschüsse, deren Torquote relativ gering ist. Hummels‘ Analyse, dass der BVB zuletzt vergleichsweise „unwahrscheinliche“ Tore fängt, stimmt.
Zugleich ist es zu einfach gegriffen, solche Tore als „Matchglück“ abzutun. Der BVB griff in den entscheidenden Situationen nicht ein. Was nützt es, mit Can einen defensiv agierenden Rechtsverteidiger aufzustellen, wenn dieser vor dem 1:0 Vorlagengeber Vincenzo Grifo nicht attackiert? Wieso können Woo Jeong Yeong und Jonathan Schmid überhaupt so frei zum Abschluss kommen?
Dem BVB mangelt es an Aggressivität und Konzentration in diesen entscheidenden Momenten. Zum Vergleich: Freiburg blockte sechs der 16 Dortmunder Abschlüsse. Der BVB gerade einmal einen der sechs Freiburger Schüsse.
5. Das Torhüter-Problem
Hinzu kommt ein Problem, über das BVB-Fans bereits seit einigen Wochen diskutieren. Torhüter Roman Bürki unterliefen im Verlaufe dieser Saison einige Patzer, gerade bei Fernschüssen sah er nicht gut aus. In Freiburg vertrat Marwin Hitz den verletzten Bürki – und zeigte dieselben Schwächen. Während das 0:1 kaum zu halten war, sah Hitz beim 0:2 äußerst unglücklich aus. Der Ball prallte vom kurzen Pfosten über Hitz ins Tor.
Statistisch gesehen lassen die Dortmunder aktuell weniger Torchancen zu als etwa Bayern oder Frankfurt. Trotzdem holen beide Teams mehr Punkte. Ein Grund: Manuel Neuer und Kevin Trapp halten Bälle, die eigentlich kaum zu halten sind. Dem BVB fehlt ein Rückhalt auf Weltklasse-Niveau.
Die Krise der Dortmunder einzig auf die Torhüter zu schieben, wäre aber falsch. Das größte Problem bleibt die harmlose Offensive. Trotz all dem offensiven Talent spielt sich der BVB zu wenige Chancen heraus gegen defensiv gut organisierte Gegner. Das kann selbst Hummels nicht schönreden.