Borussia Dortmund verliert auch gegen den SC Freiburg. Fünf Gründe, warum es beim BVB nicht läuft.
Die Zahlen lügen nicht. Von den vergangenen fünf Bundesliga-Spielen hat Borussia Dortmund nur eins gewinnen können. Trainer Edin Terzic hat seit seinem Amtsantritt Mitte Dezember genauso viele Bundesligaspiele verloren wie gewonnen: vier Siege, ein Unentschieden, vier Niederlagen.
Umso mehr verwundert es, dass Mats Hummels nach der 1:2‑Niederlage gegen den SC Freiburg erklärte, dass die Mannschaft unter Terzic besseren Fußball spiele als unter Vorgänger Lucien Favre. „Ich werde immer mit bewerten, was auf dem Platz passiert. Hinten ist gefühlt jeder Schuss drin und vorne brauchen wir zu viele Chancen.“
Was ist dran an seiner Thesen? Hat der BVB nur Pech? Fünf Gründe, warum der BVB nicht aus der Krise findet.
1. Das U des Todes
In Dortmund werden sportliche Krisen häufig auf einen Grund reduziert: Mentalität. Verliert der BVB, fehle diese. Die Spieler würden sich nicht mit dem Klub identifizieren, Lauf- und Kampfleistung seien mangelhaft.
Betrachtet man die Niederlagen der Dortmunder, fällt ein anderer Faktor ins Gewicht: Bei vielen Spielen, die der BVB verliert, hat er mehr Ballbesitz als der Gegner. Deutlich mehr Ballbesitz. Gegen den SC Freiburg lag dieser Wert bei 68 Prozent. Bereits zum fünften Mal in dieser Saison verlor der BVB ein Spiel, in dem das Team mehr als zwei Drittel der Spielanteile hatte.
Dem BVB fehlt es an Mitteln, tiefstehende Gegner zu knacken. Das zeigt ein Blick auf die Pässe der BVB-Akteure: Die meisten Pässe spielt der BVB zwischen Innen- und Außenverteidigern. Die Mittefeldspieler werden kaum in das Spiel integriert. Der BVB spielt in einem U um die gegnerische Formation herum. Nur selten gelingt es ihnen, mit fußballerischen Mitteln durch das Zentrum zu gelangen. Diese U‑Förmigkeit ihrer Spielanlage war schon unter Favre ein Problem.
2. Das Mittelfeld als Schwachpunkt
Terzic versucht immerhin, dieses Problem anzugehen. Gegen den SC Freiburg testete er eine neue taktische Variante. Um den Spielaufbau zu verbessern, baute er seine Abwehrkette um: Emre Can begann als Rechtsverteidiger. Can hielt sich im Aufbau zurück. Das erlaubte wiederum Linksverteidiger Raphael Guerreiro auf der anderen Seite, weiter vorzurücken.
Guerreiro sollte sich ins Mittelfeldzentrum bewegen und dort den Spielaufbau ankurbeln. Die übrig gebliebene Drei-Mann-Abwehr sollte ihn und Sechser Thomas Delaney mit Pässen füttern.
Leider funktionierte das nur auf dem Papier. Der SC Freiburg stellte in einer Mischung aus 4−4−2 und 4−3−3 die Passwege ins Mittelfeld zu. Der BVB passte den Ball nur selten in diese Zone. Nicht zuletzt lag dies an der fehlenden Präsenz des Mittelfelds. Hummels schrie im Verlaufe der ersten Halbzeit verzweifelt zu Julian Brandt: „Jule, wir brauchen dich hier!“ Doch Brandt kam nicht. Das Spiel durch das Mittelfeld-Zentrum existiert bei Dortmund derzeit nicht.
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