Der FSV Mainz 05 feiert den Klassenerhalt, während Werder Bremen vor dem Abstieg in die Zweite Liga steht. Fünf Gründe für den Bremens Niedergang.
Am Ende fehlten selbst Florian Kohfeldt die Worte. Viele Rückschläge hat der Werder-Trainer in dieser Saison verkraften müssen, trotzdem hat er sich stets kämpferisch präsentiert. Nicht so nach dem 1:3 gegen Mainz. Im Sky-Interview sagte er: „Das tut mir einfach weh – für den Verein, für die Mitarbeiter und für alle, die dem Verein die Stange halten. Wir werden aber natürlich nächste Woche alles probieren, doch jetzt muss ich das erst einmal sacken lassen.“
Während Werder Bremen dem zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte entgegentaumelt, darf Mainz feiern. Sie werden auch im zwölften Jahr in Folge in der Ersten Bundesliga antreten. Hier sind fünf Gründe, warum Bremen gegen Mainz und damit wohl auch den Abstiegskampf verlor.
In Bremen ist man dieser Tage nicht gut zu sprechen auf Borussia Dortmund. Ihre 0:2‑Niederlage gegen den FSV sorgte dafür, dass die Bremer das direkte Duell in Mainz unbedingt gewinnen mussten.
Sie gingen das Spiel offensiv an. Trainer Florian Kohfeldt stellte seine Mannschaft in einem 5 – 3‑2-System auf, wobei Davy Klaassen und Leonardo Bittencourt aus dem zentralen Mittelfeld nach vorne rücken sollten. Werder sprintete vom Anpfiff an nach vorne, ging sofort auf den Gegner, setzte nach Ballverlusten wuchtig nach.
Mainz brauchte einige Minuten, um sich zu sortieren. Nachdem sie sich in einer kompakten 4 – 2‑3 – 1‑Ordnung gefunden hatten, zeigte sich, wie wichtig ihr Sieg gegen den BVB war. Mainz konnte die Partie aus einer abwartenden Haltung angehen, während Werder den Druck hochhalten musste. Bei gegnerischem Ballbesitz stellten die Mainzer clever Bremens Optionen im Spielaufbau zu. Bei eigenem Ballbesitz fanden sie die richtige Mischung aus geduldigen Querpässen und riskanten Vertikalpässen. Die Ausgangslage spielte ihnen in die Karten.
In der ersten Halbzeit übernahm ein Mainzer Spieler Verantwortung: Danny Latza. Der Sechser forderte die Bälle und ordnete das Spiel seiner Mannschaft. Dazu ließ er sich fallen oder bewegte sich auf die Flügel. Oft ließ er sich auf die rechte Seite fallen, von hier schlug er lange Diagonalbälle auf den linken Flügel oder schickte Ridle Baku die rechte Seite entlang. Latza ragte nicht nur aufgrund seiner Passgenauigkeit heraus: Dreimal setzte er im Zentrum (!) zum Dribbling an, mit einem sehenswerten Solo leitete er das 2:0 ein.
Werder hingegen hatte keinen Spieler in den eigenen Reihen, der das eigene Aufbauspiel strukturierte. Niemand forderte den Ball, kein Mittelfeldspieler ließ sich fallen oder wagte sich ins Dribbling. Am Ende dribbelten die Mainzer fast dreimal so oft wie die Bremer. Auch das belegt, wie mutlos Werder auftrat.