Eigentore können Tage vermiesen, Teams zerstören, Karrieren beenden, Prügeleien auslösen. Fragen Sie mal Olli Reck, Tomislav Piplica, Logan Bailly oder die Elf von Hannover 96 im Dezember 2009. Oder erinnern Sie sich an Niklas Bendtner, der bei Arsenals 1:5 im Jahr 2008 gegen den Stadtrivalen Tottenham ins eigene Tor traf. Wenig später geriet er mit dem wütenden Emmanuel Adebayor aneinander, der ihm, so jedenfalls die Legende, aufgrund des Eigentores eine Kopfnuss verpasste.
Schlimmer traf es den Kolumbianer Andrés Escobar, der bei der WM 1994 gegen den Gastgeber USA den Ball unglücklich ins eigene Tor lenkte. Zehn Tage später richtete das Drogenkartell in seiner Heimatstadt Medellin Escobar hin. Zwölf Schüsse gab der Castro Muñoz ab.
Der spanische U21-Nationalspieler Inigo Martinez wird von all dem verschont bleiben. Er schoss beim Stand von 6:0 gegen Georgien das schönste Hackentor seit Rabah Madjer (dummerweise ebenfalls ins eigene Tor) und legte in der vergangenen Woche eine Vorzeige-Youtube-Karriere hin. Sein Eigentor wurde über 3,6 Millionen Mal geklickt. Zum Vergleich: Lady Gagas „The Edge Of Glory“ kommt nur auf 2,4 Millionen Aufrufe und Tic Tac Toes „Ich find dich scheiße“ bleibt unter 30.000 Klicks.