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Seite 2: Hätte der gesamte Spieltag verlegt werden müssen?

Kurz vor Spiel­be­ginn traf La Liga eine Ent­schei­dung, die ohne Zweifel auch dem Ter­min­druck geschuldet war: Nur die Partie zwi­schen Depor­tivo und Fuen­la­brada wird ver­schoben, alle anderen sollen wie geplant statt­finden. Schließ­lich sollen direkt im Anschluss noch die Auf­stieg-Play­offs statt­finden, ganz zu schweigen von der neuen Saison. Und über­haupt, die Fern­seh­gelder! Die Ver­schie­bung des kom­pletten Spiel­tags hielten die LaLiga-Bosse wohl für ein Ding der Unmög­lich­keit und so nahm sie in Kauf, dass diverse Ent­schei­dungen bis zum Nach­hol­termin hätten offen bleiben können. Ein unge­wollter Cliff­hanger mit unbe­kannter Dauer.

Im besten Falle, zumin­dest aus Sicht der Liga, wären die Ergeb­nisse so aus­ge­fallen, dass sowohl Depor als auch Fuen­la­brada im ver­legten Spiel noch hätten punkten müssen, um ihre Ziele zu errei­chen. Sollte man darauf spe­ku­liert haben, ging der Schuss defi­nitiv nach hinten los. Durch die Ergeb­nisse der anderen aus­ge­tra­genen Par­tien des letzten Spiel­tags steht Depor als Absteiger bereits fest und kann selbst mit einem Sieg das ret­tende Ufer nicht mehr errei­chen.

Der Ent­schluss könnte zum Bume­rang werden

CF Fuen­la­brada dagegen reicht ein Unent­schieden, um in die Play­offs ein­zu­ziehen. Leid­tra­gender wäre der CF Elche, momentan Sechster. Stellt sich nur die Frage: Wo fängt Wett­be­werbs­ver­zer­rung an, wo hört sie auf? Die Absage der Partie war aus medi­zi­ni­schen Gründen alter­na­tivlos, daran besteht nicht der geringste Zweifel. Aber hätten nicht alle anderen Par­tien des Spiel­tags aus Gründen der Chan­cen­gleich­heit eben­falls ver­schoben werden müssen? Wie ernst nimmt die bereits als Absteiger fest­ste­hende Truppe aus La Coruña das Nach­hol­spiel gegen Fuen­la­brada? Im Falle eines Punkt­ge­winns des Über­ra­schungs­teams ist nicht davon aus­zu­gehen, dass der CF Elche auf einen Ein­spruch und die Teil­nahme an den Play­offs ver­zichtet. Und was ist mit Depor? Die Spieler mussten tatenlos am Fern­seher zusehen, wie das Unheil seinen Lauf nahm und mit dem Abstieg in die Dritt­klas­sig­keit endete. Was wäre gewesen, wenn Depor heute wie geplant hätte spielen können? Hätten die mög­li­chen Zwi­schen­er­geb­nisse even­tuell Ein­fluss auf die Par­tien der übrigen Abstiegs­kan­di­daten genommen?

So ergeben sich viele Fragen, die nie zu klären sein werden. Mög­lich, dass der gest­rige Ent­schluss von La Liga, die Saison so schnell wie mög­lich beenden zu wollen, zu einem Bume­rang wird, der die Segunda Divi­sión sowie Horden von Juristen noch wochen- oder mona­te­lang beschäf­tigen wird. Und so kün­digten noch in der Nacht nicht nur CF Elche und Depor­tivo La Coruña, son­dern auch Rayo Valle­cano, das eben­falls Chancen auf den Playoff-Platz gehabt hätte, Pro­test gegen die Wer­tung des Spiel­tags an.

Die Geschichte von Depor­tivo La Coruña ist jeden­falls exakt zwanzig Jahre nach der ersten Meis­ter­schaft um eine Facette rei­cher geworden. Mit dem viel­leicht bit­tersten Abstieg (oder auch nicht) in der Geschichte des spa­ni­schen Fuß­balls.