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Seite 2: Schon die Länderspielpause könnte zum Trainerwechsel genutzt werden

Rod­gers durch­läuft gerade seine schwie­rigste Zeit“, ana­ly­siert der ESPN-Jour­na­list Mike Whalley, der sich täg­lich um den LFC küm­mert, die nächsten Tage werden ent­schei­dend sein.“ Am Abend emp­fängt Liver­pool den FC Sion in der Europa League. Viel wich­tiger aber wird das Mer­sey­side-Derby am Sonntag gegen den Stadt­ri­valen Everton. Gewinnt Rod­gers dort, ver­schafft er sich etwas Luft“, sagt Whalley. Ver­liert er aber, könnte schon die fol­gende Län­der­spiel­pause zum Trai­ner­wechsel genutzt werden.

Die Fragen nach Rod­gers Ende beginnen ohnehin schon länger nicht mehr mit Ob, son­dern mit Wann. Das dun­kelste Sze­nario, dass sich der Liver­pooler Anhang aus­malt, ist eine Zukunft, in der die momen­tanen Durch­schnitts­leis­tungen zur Norm werden. In diesem Momenten erin­nern sich Fans wie Noel Chomyn an das nie­der­lie­gende Dort­mund, das 2008 von Klopp neues Leben ein­ge­haucht bekam und etap­pen­weise von Durch­schnitt auf Meis­ter­schaft und kon­stantes Cham­pions-League-Vier­tel­final-Niveau gehievt wurde.

Klopp würde eine des­il­lu­sio­nierte und depres­sive Fan­szene neu inspi­rieren“

Chomyn schreibt auf The Liver­pool Off­side“ regel­mäßig über seinen Klub. Ein Trainer wie Klopp würde eine des­il­lu­sio­nierte und depres­sive Fan­szene neu inspi­rieren“, sagt er. Klopps Stärke, seine Spieler emo­tional zu pushen, auch wenn sie nicht die größten Talente sind, kommt in Liver­pool tra­di­tio­nell gut an.

Jürgen Klopp klingt wie eine Wette auf Über­ra­schung, auf Erre­gung“, sagt Noel Chomyn. Er passt in das emo­tio­nale Umfeld, das sich momentan mehr von seiner glor­rei­chen Ver­gan­gen­heit erzählt, als das es einen Blick auf die Tabelle werfen mag. Der durch­wach­sene Start in die neue Saison mit Rang neun nach sieben Spiel­tagen lässt nicht auf Bes­se­rung hoffen. Obwohl der Kader gespickt ist mit Talenten wie Emre Can, Cou­tinho oder Fir­minho. Liver­pool wirkt aber wie ein Orchester voller Aus­nah­me­mu­siker, das schief spielt, weil es am rich­tigen Diri­genten fehlt.

Es wäre eine weitaus grö­ßere Her­aus­for­de­rung als Dort­mund.

Klopp gilt neben Carlo Ance­lotti als der hei­ßeste Kan­didat auf den Posten an der Anfield Road, und es scheint wie das per­fekte Lie­bes­paar zu sein, dass sich bis­lang nur nicht kennen gelernt hat.

Aller­dings ist in Liver­pool auch ver­eins­po­li­ti­sches Fin­ger­spit­zen­ge­fühl gefragt. In Dort­mund schuf sich Klopp einen Kokon aus seinen engsten Leuten im Trai­ner­stab, zudem ver­trauten Joa­chim Watzke und Michael Zorc ihm fast blind. In Liver­pool hin­gegen ent­scheidet die ame­ri­ka­ni­sche Inves­to­ren­firma Fenway Sports Group über den Verein, ein Trans­fer­ko­mitee segnet Zu – und Abgänge ab. Es ist für Außen­ste­hende und Neu­linge ein schwer zu kal­ku­lie­rendes Orga­ni­gramm aus Geschäfts­füh­rern, Direk­toren und Scouts, die alle eine eigene Agenda ver­folgen. Es wäre eine weitaus grö­ßere Her­aus­for­de­rung als es Dort­mund war.