Der FC Schalke 04 zeigt in dieser Saison ein ganz anderes Gesicht. Wir liefern vier Gründe, warum die Königsblauen in dieser Saison nach oben schielen können.
3. Die ideale Mischung aus Freigeistern und Arbeitern
Amine Harit ist in dieser Saison der herausragende Akteur der Mannschaft. Egal, ob er als Zehner oder als Außenstürmer aufläuft: Mit seinen Dribblings und Pässen bringt er das gewisse Etwas ins Schalker Spiel. Sein Gegenpart auf der Sechs ist Omar Mascarell. Er fällt als Sechser immer wieder zurück in die Abwehr, gestaltet das Spiel. Gleichzeitig sichert er mit seinem Auge im Pressing ab. Kein anderer Bundesliga-Spieler fing in dieser Saison mehr Pässe ab.
Harit und Mascarell mögen Herz und Gehirn des Schalker Spiels sein. Die unbesungenen Helden sind andere. Wagner setzt im Mittelfeld und auf den Flügeln auf laufstarke Kämpfertypen. Weston McKennie und Jonjoe Kenny zum Beispiel.
Den größten Einfluss auf das Spiel hat jedoch Suat Serdar. Er stopft die Lücken, die zwischen Harit und Mascarell entstehen. Immer wieder startet er aus dem zentralen Mittelfeld nach vorne. Das ist besonders in Umschaltsituationen entscheidend, um hinter die letzte Linie des Gegners zu gelangen. Nicht zufällig ist Serdar mit drei Toren zweitbester Torschütze der Schalker hinter Harit. Auch gegen Köln erzielte er den wichtigen Führungstreffer.
4. Schalke ist taktisch flexibel
Wagner bevorzugt das klassische 4 – 2‑3 – 1‑System. Gegen den Ball reiht sich seine Mannschaft praktisch immer im 4−4−2 auf. Das ist der beste Weg, den Gegner unter Druck zu setzen und gleichzeitig eine hohe Kompaktheit zwischen den Linien zu wahren.
Allerdings ist Wagner keineswegs dogmatisch in der Wahl seiner Formation. Häufig lässt er mit Hybridformationen spielen. Bei gegnerischem Ballbesitz reihen sich die Schalker im gewohnten 4−4−2 auf. Sobald sie den Ball haben, passen sie die Formation jedoch an. Schalke spielte sowohl 4−3−3 als auch 4−2−3−1 und 4−3−1−2. Einzig auf die Viererkette ist Wagner eindeutig festgelegt.
In den vergangenen Spielen stimmte Schalke seine Formation vermehrt auf den Gegner ab. Gerade Wagners Anpassungen während des Spiels fruchten. Gegen Köln wechselte er zur Halbzeit zu einer Raute im Mittelfeld. Schalke erlangte so gegen Kölns 4−4−2 eine Überzahl im Zentrum, konnte Ball und Gegner besser laufen lassen. Das stabilisierte Schalkes Spiel.
Am Ende stand zwar nur ein 1:1, die Tabellenführung mussten die Königsblauen Borussia Mönchengladbach überlassen. Doch das wäre auch etwas zu viel des Guten gewesen. Den Schalkern wird es sowieso herzlich egal sein. Sie erfreuen sich an einer Mannschaft, die im Pressing und im Umschaltspiel alles in die Waagschale wirft.