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Dieser Junge ist ein Küken – und es braucht nun mal seine Zeit, bis Küken flügge werden. Des­wegen behütet Chris­tian Streich ihn auch wie eine Henne. Aus Sicht eines Trai­ners weiß er natür­lich um den Wert, den der Spieler Ginter für den SC Frei­burg hat. Aus der Per­spek­tive des Fuß­ball­leh­rers erkennt er aber auch, dass sein Schüler Mat­thias noch lange nicht am Ende seiner Ent­wick­lung ist. Doch er ist auf einem richtig guten Weg.

Dass da in der Frei­burger Fuß­ball­schule ein her­vor­ra­gender Spieler her­an­wächst, wurde früh deut­lich. Immerhin ist Mat­thias seit Jahren fester Bestand­teil der Junioren-Natio­nal­mann­schaften, im Jahr 2012 wurde er zudem mit der Fritz-Walter-Medaille für den besten Nach­wuchs­spieler seines Jahr­gangs aus­ge­zeichnet. Vor diesem Hin­ter­grund war seine Ent­wick­lung zum Bun­des­li­ga­profi nicht über­ra­schend. Dass er sich jedoch prompt zur wich­tigen Kon­stanten im Zen­trum des ohnehin sehr jungen Frei­burger Defen­siv­ver­bundes mau­sern würde, war so nicht vor­her­zu­sehen.

Fle­xi­bi­lität als Schwer­punkt

Im Jugend­be­reich wurde Mat­thias oft im offen­siven Mit­tel­feld des SC Frei­burg ein­ge­setzt. Dass er in der Bun­des­liga auf Anhieb sowohl in der Abwehr als auch im defen­siven Mit­tel­feld für Auf­sehen sorgte, zeigt, wie per­fekt er die hoch­ge­lobte Aus­bil­dungs­phi­lo­so­phie im Breisgau ver­kör­pert, in der genau diese Fle­xi­bi­lität zu den Schwer­punkten gehört. Diese Eigen­schaft, gepaart mit seiner ruhigen Spiel­weise, seiner Kopf­ball­stärke und der Cool­ness in Druck­si­tua­tionen, macht ihn zum Pro­to­typen des modernen Defen­siv­spie­lers. Die Ruhe und Akribie, mit der er sich nach einer hart­nä­ckigen Rücken­wir­bel­ver­let­zung in der Win­ter­pause wieder in die Mann­schaft gear­beitet hat, zeugt zudem von seinem enormen Willen.

Denn man darf nicht ver­gessen: Mat­thias ist erst 19 Jahre alt! Da wäre es doch ver­messen, zu erwarten, dass er bereits jetzt ein kom­pletter Profi ist. Dass er trotz der vor­han­denen Mög­lich­keiten zur Ent­wick­lung den­noch zum gestan­denen Bun­des­li­ga­spieler wurde, kann des­wegen nicht hoch genug ein­ge­schätzt werden. Auch wenn sich sein Bei­trag zur Euro­pa­pokal-Qua­li­fi­ka­tion der Frei­burger nicht indi­vi­duell bemessen lässt, weiß Chris­tian Streich, was für ein klasse Talent er sich da in der eigenen Jugend gezüchtet hat.

Weder Schrei­hals noch Para­dies­vogel

Ich bin gespannt, wie sich Mat­thias nun auf der euro­päi­schen Bühne prä­sen­tieren wird. Sollte er sich in seiner gewohnt sach­li­chen Art bewähren, steht einer inter­na­tio­nalen Kar­riere nichts im Wege. Dass er die neuen Erfah­rungen in sein Spiel ein­fließen lassen wird, halte ich bei ihm für selbst­ver­ständ­lich. Er ist ein cle­verer, boden­stän­diger Kerl, der, unbe­ein­druckt vom Hype um ihn, kon­se­quent weiter an sich arbeitet. Und egal wie lange ihn die Henne Streich noch in ihrem Frei­burger Nest ent­wi­ckeln darf, sicher ist, dass aus dem Küken Mat­thias Ginter weder ein Schrei­hals noch ein Para­dies­vogel werden wird.

All das macht Mat­thias Ginter bereits in jungen Jahren zum Vor­bild und damit ver­dient zum besten New­comer der Saison. Herz­li­chen Glück­wunsch!