Erst Klassenerhalt, dann Bolzplatz: St. Paulis Mittelfeldmotor spricht vor dem Saisonfinale über Freude am Fußball, den Abstiegskampf und die Sehnsucht, zu Hause mit den alten Kumpels zu kicken.
Vorher lief es für große Teile der Saison weniger gut. Wie sehr nimmt einem der Druck im Abstiegskampf manchmal die Freude am Fußball?
Wenn es nicht läuft, macht die Gesamtsituation keinen Spaß. Aber das gehört zum Fußball dazu, da musst du dich rauskämpfen. In solchen Situationen merkst du, dass Fußballprofi ein Job ist.
Gegen Fürth und Bochum konnten Sie in den letzten zwei Saisonspielen also befreiter aufspielen.
Klar, aber wir hatten immer noch ein Ziel: die beste Rückrundenmannschaft der Liga zu werden. Letzter nach der Hinrunde und Platz eins in der Rückrundentabelle, das hat es noch nicht gegeben.
Jetzt geht es in den Urlaub. Erstmal nach Hause und mit den alten Kollegen kicken, so ganz ohne Druck?
Ich fahre auf jeden Fall zu meinen Eltern, allerdings wäre es vielleicht gut, mal eine Woche lang nichts zu machen. (lacht) Aber in der Soccer Halle oder bei gutem Wetter im Garten bei dem einen oder anderen Kumpel muss das schon sein. Das macht einfach Laune.
Was macht diese „Laune“ für Sie aus?
Der pure Spaß am Spiel. Wenn ich mit meinen Freunden auf dem Bolzplatz kicke, ist es was anderes, als meinem Job nachzugehen. Natürlich bin ich glücklich als Profi, viele andere träumen von meinem Beruf. Aber mit den Jungs auf dem gleichen Platz wie früher, nebenan die alte Schule, das ist ein anderes Gefühl. Da kommen schöne Erinnerungen hoch, du fühlst dich wie mit zehn oder zwölf: Nach der Schule hin, mit den anderen treffen und los geht’s.
Wollen Sie nach der aktiven Karriere auch dort wieder die Fußballschuhe schnüren?
Zu Hause beim MTSV Aerzen mit den alten Kumpels in einer Altherren-Liga zu kicken, da hätte ich richtig Lust drauf. Aber bis dahin habe ich ja noch ein paar Jahre im Profifußball.