Rose weg, Kohfeldt weg, Hoeneß weg. Terzic, Kovac und Breitenreiter dafür zurück. Ein Sechstel der Liga steht aber noch ohne Trainer da. Woher kommt die abermalige Rochade?
Auch bei Adi Hütter und Gladbach erfolgte die Trennung nach eingehender Saisonanalyse. So sagte Manager Roland Virkus: „Wir sind übereinstimmend der Meinung, dass diese Entscheidung für beide Seiten richtig ist.“
Einige der Wechsel kamen durchaus überraschend. So dürfte kaum einer erwartet haben, dass Marco Rose den BVB verlassen muss. Selbst nachdem früh klar war, dass Dortmund in der Liga die Meisterschaft wiederholt verpasst, das Aus in DFB-Pokal, Champions League und Europa League erfolgt waren, hielten die Verantwortlichen noch an Rose fest. Im Mai hatte Sportdirektor Sebastian Kehl gesagt, man werde es hoffentlich „in der neuen Saison gemeinsam besser machen“.
Auch im Fall von Florian Kohfeldt hatte es quasi eine Job-Garantie vom Sportdirektor gegeben. Nach dem 1:1 im April gegen Stuttgart sagte Jörg Schmadtke: „Gehen Sie mal davon aus, dass wir mit Florian Kohfeldt in die neue Saison gehen.“ Kohfeldt musste trotzdem gehen. Auch die Entlassung von Sebastian Hoeneß wirft Fragen auf, galt er bis zum 24. Spieltag (Patz vier) doch noch als Coach der Stunde.
Das Trainerkarussell dreht sich also wieder schneller. Auch, weil die Trainer ein neues Bewusstsein für ihre Position entwickelt haben. Der Trainerberuf hat in den vergangenen zehn Jahren an Bedeutung gewonnen – und die Trainer sind sich dessen bewusst. Woraus eine ganz andere Ausgangslage und Machtposition bei Verhandlungen entsteht. Trainer wissen inzwischen jedoch genau so, dass sie austauschbar sind – aber, wie im Fall von Hütter, Rose und Hoeneß, eben auch begehrt. Allzu lange dürften sie nicht arbeitslos sein. Da die Trainerentscheidungen auf Schalke, in Gladbach, bei Hertha und in Augsburg noch ausstehen, dreht sich das Karussell auch in den nächsten Wochen weiter und weiter.
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