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Seite 2: „Der Spaß am Spiel muss im Vordergrund stehen“

Auch direkte Ver­bin­dungen zu realen Ereig­nissen lassen sich erkennen. Wenn ein Trainer im Stück die Schnel­lig­keit und Kraft von afri­ka­ni­schen Spie­lern lobt, sich aber über deren man­gelnde Intel­li­genz beklagt, werden einem unwei­ger­lich Willy Sagnols frag­wür­dige Äuße­rungen ins Gedächtnis gerufen. Der hatte im ver­gan­genen Jahr als Trainer von Giron­dins Bor­deaux afri­ka­ni­sche Spieler als billig, kampf­be­reit und kräftig“ cha­rak­te­ri­siert, aber ver­misste Attri­bute wie Intel­li­genz, Technik und Dis­zi­plin“.

Eine ent­schei­dende Stärke schöpft das Stück aus den zahl­rei­chen Dop­pe­lungen, die sich aus den per­for­ma­tiven Ähn­lich­keiten zwi­schen Theater und Fuß­ball ergeben. Wir haben zwar nicht viel Ahnung von Fuß­ball, aber wir spielen wahn­sinnig gerne Theater“, wendet sich einer der Schau­spieler ans Publikum, bevor sie sich Leib­chen über­streifen auf denen Trainer“, Spieler“ oder Schieds­richter“ steht. Die Rollen sind vor jeder Szene klar ver­teilt und werden immer wieder durch­ge­mischt. Im Fuß­ball ist das nicht so ein­fach.

So berichtet auch Ex-Profi Ralph Gunesch, der fuß­bal­le­ri­sche Schirm­herr des Pro­jekts, von den Momenten, in denen er sich gefühlt habe, als müsse er jedes Mal eine Rolle spielen“, wenn er auf den Platz lief. Die Erwar­tungen an diese Rolle seien immens und wüchsen mit stei­gendem Niveau immer weiter an.

Da sich das Stück haupt­säch­lich an jugend­liche Spie­le­rinnen und Spieler richten möchte, wird auch der hohe Druck sei­tens der Eltern the­ma­ti­siert. Als sich das Regie­team zur (Spiel-)Feldforschung Trai­nings­ein­heiten und Spiele ver­schie­dener Ber­liner Jugend­mann­schaften ansieht, fällt beson­ders die merk­wür­dige Sprache vieler Eltern auf. Über Zehn­jäh­rige werde da geredet, als würden sie gerade ihr erstes Cham­pions-League-Spiel absol­vieren, wun­dert sich Regis­seur Georg Cars­tens. In diesem Alter müsse doch der Spaß am Spiel“ noch im Vor­der­grund stehen.

Für Final Count­down“ gilt das defi­nitiv. Über die Unter­hal­tung hinaus gelingt es zudem in vielen Momenten, das Bewusst­sein für die ange­spro­chenen Pro­bleme zu schärfen. Der nächste Schritt soll nun sein, die Ziel­gruppe der jungen Sport­le­rinnen und Sportler zu errei­chen und even­tuell sogar samt Büh­nen­bild bis in die Ver­eins­heime vor­zu­dringen.

Wir ver­losen für den 2. und 16. November jeweils 2x 2 Karten. Wer dabei sein will, schreibt eine Mail mit dem Betreff Final Count­down“ an kommunikation@​theater-​im-​palais.​de und sichert sich die Mög­lich­keit auf einen fuß­ball­kul­tu­rellen Abend.