Mit Manchester City steht Rodri vor dem Einzug ins Champions-League-Viertelfinale, in der Premier League vor der Meisterschaft. Noch besser: Der Spanier steht auch vor dem Abschluss seines Studiums.
Übrigens: Wer in den Sozialen Medien auf der Jagd nach Rodri ist, wird vergeblich nach einem offiziellen Profil des spanischen Mittelfeldstrategen suchen. In einer Zeit, in der sämtliche Fußballprofis tagtäglich auf Instagram zu verfolgen sind, ist Rodri vor allem eines: auffällig unauffällig. Umso passender scheint da ein Auftritt auf dem hauseigenen YouTube-Kanal von Manchester City. Im Zuge des ersten Lockdowns, erzählen dort Spieler, wie sie die spielfreie Phase nutzen. Rodri sitzt in in diesem Video in Polo-Shirt und Sporthose auf der Couch seiner Eltern in Madrid und berichtet, dass er sich die Zeit mit seinem Studium vertreibe. Ein Bild, das Rodri privat kaum besser beschreiben könnte.
Nach einer Saison bei Atlético Madrid, in der Rodri zwar nur drei Tore schoss, aber zum Dauerläufer seines Teams avanvierte, lockte Pep Guardiola den mittlerweile 23-jährigen Spanier 2019 in die Premier League. Schließlich spielte dort bis dahin der alternde Mittelfeldmotor Fernandinho, der mit 35 Jahren die ein oder andere Pause gut vertragen könnte, ehe er gänzlich aussetzen würde. Doch warum genau hatte Guardiola Rodri als dessen Nachfolger auserkoren?
Auch auf dem Platz zeichnet Rodri seine Intelligenz aus. Auch hier sind es auffällig unauffällige, aber effektive Bewegungen, die sein Spiel ausmachen. Im ballorientierten Pressing unter Guardiola ist es vor allem Rodri, der bestimmt, wann und wie der Gegner zugestellt wird. So war es am vergangenen Wochenende gegen Fulham zu beobachten, als in der 56. Minute die gegnerische Verteidigung nach einer Anspielmöglichkeit suchte, zwei Mal zu einem Pass ansetzte. Doch jedes Mal hatte Rodri die möglichen Passwege schon zugestellt. Es folgten ein Ballgewinn von Gabriel Jesus am gegnerischen Sechzehnmeter und ein locker eingeschobenes Tor. Und mittlerweile kann sich Rodri auch auf eine Qualität verlassen, die man bei ihm in der Jugend vermisste: seine Physis. Denn mit seiner Schnelligkeit und seiner Zweikampfstärke ist er sogar für englische Verhältnisse ein unangenehmer Gegenspieler.
Die Spielintelligenz, die Physis und seine unauffällige Art machen Rodri zu einer der Stützen des aktuellen Erfolgs von Manchester City. Nicht zuletzt auch deswegen sagte Ilkay Gündogan kürzlich, dass Rodri der meistunterschätzte Spieler der Mannschaft sei. Rodri, so Gündogan, sei trotz seiner geringen Prominenz extrem wertvoll für Manchester. Das dürfte den Spanier freuen. Denn mit Werten kennt sich der BWL-Student schließlich aus.