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Seite 2: „Wir haben eine krasse Saison erlebt“

Lilien-Kapitän Aytac Sulu fasste diese auf so vielen Ebenen absurde Saison tref­fend zusammen: In der Rück­runde haben wir weniger Fuß­ball gespielt, dafür aber weniger Fehler gemacht. Wir haben eine krasse Saison erlebt. So schwer war es noch nie. Wir müssen dieses Jahr abhaken und zur Seite schieben.“ Tat­säch­lich hatte es wenig mit Fuß­ball­spiel zu tun, was die Darm­städter in dieser Runde auf dem Platz boten. Schon als Schuster bei seiner Rück­kehr nach Darm­stadt davon sprach, die von Frings ange­regte Spiel­kultur auf­recht­zu­halten, stellte sich ein kol­lek­tives Schmun­zeln unter den anwe­senden Jour­na­listen ein. Eine solche Spiel­kultur hatte es vor wie auch unter Schuster bes­ten­falls in Ansätzen gegeben.

Vor allem gegen Regen­burg, das eine Hand voll Alu­mi­ni­um­treffer hatte, und gegen den direkten Kon­kur­renten aus Aue, dem ein früher regu­lärer Treffer und ein ver­tret­barer Elf­meter nicht gegeben wurde, nahmen die Hessen meh­rere Schlucke aus der Pulle Glück“, wie Schuster zugab.

Bis Dienstag Trai­ning

Eine Nicht­ab­stiegs­party hatten sie in Darm­stadt nicht vor­be­reitet. Wir wussten ja nicht, ob wir in die Rele­ga­tion müssen. Und immer, wenn wir in dieser Saison etwas vor­be­reitet haben, ist es hin­terher schief gegangen“, schmun­zelte Außen­ver­tei­diger und Kabinen-DJ Sandro Sirigu. Bis Dienstag zieht Schuster das Trai­nings­pro­gramm am Böl­len­fall­tor­sta­dion durch.

Das Bölle“ hatte den Lilien am Sonn­tag­nach­mittag übri­gens den ein­zigen Grund zum Feiern gelie­fert. In der Som­mer­pause wird die auf Kriegs­schutt erbaute Gegen­ge­rade abge­rissen – das letzte Relikt der alten Spiel­stätte. Darm­stadts Fan­lager hul­digte dem Abschied in Rich­tung Fuß­ball­mo­derne mit einem Fan­marsch zum Sta­dion und einer rie­sigen Cho­reo­grafie.

Es gibt Gesprächs­be­darf“

Viel­leicht ist das ja ein guter Zeit­punkt, um zumin­dest die nega­tiven sport­li­chen Extreme ein­zu­dämmen. Es gibt Gesprächs­be­darf“, sagte Schuster ange­sichts vieler aus­lau­fender Spie­ler­ver­träge, dar­unter jene der Leih­spieler Dong-Won Ji (Augs­burg), Romain Bré­gerie (Ingol­stadt) und Baris Atik (Hof­fen­heim). Die Arbeits­pa­piere von Peter Nie­meyer, Yan­nick Stark, Imma­nuel Höhn und Ter­rence Boyd enden zum 30. Juni.

Vor Schuster, dem sport­li­chen Vater des Darm­städter Auf­stiegs, liegt also viel Arbeit. Er wird es aus seiner ersten Amts­zeit am Böl­len­falltor nicht anders kennen. Immerhin: Mit seiner Ver­trags­ver­län­ge­rung bis 2020 gab der Coach, der vor zwei Jahren etwas über­stürzt zum FC Augs­burg gewech­selt war, seinem Team den viel­leicht ent­schei­denden Impuls im Abstiegs­kampf – und dem Klub Pla­nungs­si­che­rung­heit. Darm­stadts Rocky-Story kann wei­ter­gehen.