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Seite 2: Ich bin auch nur ein Mensch

Auf­fällig wurde er oft nur, wenn Videos von den Fans auf­tauchten wie Holtby am Zaun stand, an seinem Trikot zerrte und wütete: Ich reiß mir den Arsch auf, aber ich bin auch nur ein Mensch.“ Man­gelndes Enga­ge­ment, den unbe­dingten Erfolgs­willen, konnte man ihm nie vor­werfen.

In diesem Jahr ist Holtby der Dau­er­brenner“ wie es in den Bou­le­vard-Medien so schön heißt, wenn gesagt werden soll, dass ein Spieler noch kein Pflicht­spiel seines Ver­eins ver­passt hat. Auch, weil Trainer Bruno Lab­badia seinen Spieler etwas defen­siver auf­stellte. Nicht mehr allein im offen­siven Mit­tel­feld, aber auch nicht als Abräumer vor der Abwehr. Als Achter. Holtby gefällt das.

End­sta­tion Klas­sen­er­halt

Auf der Acht fühle ich mich schon am wohlsten. Dort kann ich pressen, den Gegner immer wieder nerven und habe das gesamte Spiel­feld vor mir.“ Zuletzt sah man das in der ersten Halb­zeit des Nord­derbys, als Holtby seinen Gegen­spieler Cle­mens Fritz band, im Spiel­aufbau immer wieder unter Druck setze und zu Fehl­pässen zwang und dabei zugleich die Räume für kon­ter­starke Spieler wie Nicolai Müller öff­nete.

2:1 lau­tete gegen Bremen das Ergebnis, drei wich­tige Punkte im Abstiegs­kampf, der an diesem Wochen­ende gegen den VfL Wolfs­burg mit dem Klas­sen­er­halt beendet werden könnte.

Eine bei­spiel­hafte Ent­wick­lung

Auf der Acht kann der Deutsch-Brite seine größte Stärke, die Aus­ge­wo­gen­heit zwi­schen defen­siver Stärke und offen­siver Spiel­freude bes­tens aus­breiten. Mit drei Tackles pro Spiel führt Holtby nicht nur die ver­eins­in­terne Rang­liste an, son­dern belegt hinter Julian Baum­gart­linger (Mainz) und Marc Sten­dera (Frank­furt) auch den dritten Rang aller Bun­des­li­ga­spieler in dieser Sta­tistik. Zeit­gleich sind 1,2 erfolg­reiche Dribb­lings pro Spiel auch ein offen­siver Spit­zen­wert in Ham­burg. Allein beim Tore­schießen hapert es. Weil Holtby in aus­sichts­rei­cher Posi­tion den bes­ser­pos­tierten Mit­spieler finden will. Bestes Bei­spiel? Als er im Heim­spiel gegen Glad­bach allein auf Tor­hüter Yann Sommer zulief und im letzten Moment quer­legte. Sein Pass fand: nichts.

Den­noch meint Trainer Bruno Lab­badia: Lewis ist ein gutes Bei­spiel dafür, welche Ent­wick­lung ein Spieler nehmen kann, wenn das Team erst funk­tio­niert.“ Viel­leicht ist das die Erklä­rung der starken Saison seines Schütz­lings: Der Füh­rungs­spieler reißt sich immer noch den Arsch auf, in diesem Jahr zieht die Mann­schaft mit.