Es ist Valentinstag! Umsätze wie heute verzeichnen Blumenläden sonst nur, wenn Vereine ihre verdienten Spieler verabschieden. Unsere Bildergalerie zeigt: Die Klubs waren auch mal kreativer.
Blumen in den Vereinsfarben. Erinnern von der Attraktivität her an einen Postkartenspruch, der schon in diversen WG-Küchen gesichtet wurde: »Klar kannste auch Socken schenken. Ist dann halt scheiße.«
Auch immer beliebt: Peppige Fotocollagen, am besten in schwarz-weiß, mit einem einem dramatischen Schuss Rot. LeverkuSIN City.
Wenn die Collage schon mit Power Point 97 zusammengestellt wurde, muss wenigstens der Bilderrahmen schön sein. Oder, Björn Jopek?
Jagutäh. RB Leipzig war immer schon, sagen wir, anders. Bei dem Fotoshooting für diese Abschiedsbilder hätten wir gern Mäusschen gespielt. So bleibt nur die Spekulation: Wurde Bruce Darnell als Motivator eingeflogen? Hat man den Spielern mit der Abschiebung nach Salzburg gedroht? Oder wurden sie im Vollmondglanz von einem Wolf gebissen? Wir werden es nie erfahren.
Besonders schön getroffen: Joshua Kimmich. Ein Geburtstagsgeschenk für die Freundin hat er jetzt immerhin schon.
Wir plädieren dafür: Niemand soll sich mehr mit unhandlichen Bilderrahmen plagen müssen, wie Werders Ex-Präsident Klaus-Dieter Fischer hier. Man könnte sich stattdessen ein Beispiel an kreativen Ideen aus der Vergangenheit nehmen…
Stofftiere, die so ramponiert sind, dass man sie nicht mal mehr an arme Kinder in Krisengebieten schicken kann, könnte man dem scheidenden Trainer vor die Füße werfen: Thomas Meggle bei seinem Abschied vom FC St. Pauli 2013.
Wer sich über Jahre hinweg einen Spitznamen erarbeitet hat, sollte auch mit diesem geehrt werden: Super Mario Basler bei seinem Abschied aus Kaiserslautern 2005.
War bei seinem Abschied 1988 nur noch eine Marionette seiner selbst: Bernard Dietz.
Gut, den Blumenstrauß denken wir uns jetzt weg. Neidisch sind wir aber auf diesen grandiosen Gutschein für Hansi Flick, der 1990 nach Köln wechselte. Handgekrickelt von Uli Hoeneß reibt dieser Gutschein Flick noch einmal unter die Nase, was ihm ab sofort entgeht: Eine Teilnahme am Mannschaftstraining des Deutschen Meisters. Ein anschließender Biergartenbesuch. Ein Flugticket Köln-München-Köln. Erster Klasse, immerhin.
Für die erfolgreiche Teilnahme an den Bundesjugendspielen 2006 erhielt Giovane Elber diese Teilnehmer-Urkunde. Übergeben vom dritten Vizepräsidenten des Leichtathletikverbandes Bayern Süd (links im Bild).
Und nochmal der FC Bayern. 2008 sourcten sie das leidige Thema Abschiedsgeschenk an Dr. Markus Merk aus. Der schenkte Oliver Kahn sein Trikot. Frei nach dessen Motto: »Das ganze Stadion wird gegen uns sein. Was schöneres gibt es nicht.«
Guido Buchwald wurde bei seinem Abschied aus Stuttgart 1994 von verkleideten Sumoringern aus dem Stadion eskortiert. Was Studenten alles für Geld machen.
1967 war die Welt noch in Ordnung. Es gab keine sozialen Medien und man sagte sich direkt ins Gesicht, was man voneinander hielt. Oder zeigte es sich durch kleine Gesten. Und so schenkte der 1. FC Kaiserslautern seinem scheidenden Trainer Gyula Lorant zum Abschied ein Schwein. Arme Sau.
Zum Abschluss dieser Abschiedsrunde darf natürlich Ailton nicht fehlen. »Champagne, Wasser, Bier Brasilian« und Samba-Tänzerinnen. Wer denkt bei solch einem Ausstand noch an Blumensträuße?