Einst spielte er in der Bundesliga, heute in der Heimat für SE Palmeiras. Unter einem weltbekannten Trainer, der nicht gerade besonders viel von ihm zu halten scheint.
Beflügelt von dieser Leistung ließ es er sich anschließend nicht nehmen, am Mikrofon eines TV-Senders von seinen Heldentaten zu berichten. Und so plauderte er drauf los, ganze fünfzehn Sekunden sprudelte es aus ihm heraus, ehe von hinten die Ordnung der Dinge, ehe sein Trainer Felipe Scolari anrauschte und Deyverson aus der Kulisse schob mit den Worten: „Geh! Geh! Kein Interview! Geh zur Hölle!“
Warum so entschieden, fragt man sich da. Und Felipe Scolari befriedigte die Neugier alsbald mit klarer Kante, da er sagte: „Er hat einen nicht funktionierenden Schlüssel in seinem Kopf. Bitte hört auf, ihn zu interviewen.“ Und in Richtung eines Journalisten: „Ich erzähle hier etwas. Ich entschuldige mich auch bei Dir. Aber bitte, Deyverson hat, wie schon gesagt (…) Für Dich ist es großartig. Für mich ist es die Hölle.“
Isso sempre foi bom!
Dass Spieler ihre Trainer beleidigen, dass Trainer ihre Ex- oder Gegenspieler beleidigen – alles schon da gewesen. Dass aber Trainer ihre aktuellen Spieler in dieser grundsätzlichen Sinnesschärfe diskreditieren, ist neu. Da sage noch einer, der Fußball entwickle sich nicht weiter.
Aber alles halb so schlimm. Auch für Deyverson. Wenn so eine Leihe zum 1. FC Köln für irgendwas gut war, dann für die Allgemeinbildung. Womit wir beim rheinischen Grundgesetz angekommen wären, da Grundgesetze im Fußball dieser Tage ja schwer in Mode gekommen sind.
Artikel 3: „Et hätt noch emmer joot jejange.“ Oder, lieber Deyverson, nur für den Fall, dass der Sprachschlüssel nicht so richtig passt, in portugiesisch: Isso sempre foi bom.