Thomas Doll wird 55 Jahre alt! Darauf einen Schnaps – und die Frage: Wie sieht eigentlich die perfekte Wutrede aus? Wir hätten da eine Anleitung.
(leise) Leute, Ihr kommt hier jeden Tag hin, kreiselt um das Trainingsgelände, stellt schwachsinnige Fragen – und wir sind so blöd und machen das Spielchen auch noch mit. Und was kommt zurück? Kein bisschen Dank. Nur Häme. (enttäuschtes Kopfnicken, dann schlucken, noch enttäuschter weitersprechen)
Warum hab ich euch alle eigentlich damals in meiner ersten Woche zum Grillen eingeladen? (Kunstpause, bissiger nachsetzen) Damit ihr mir hier Woche für Woche die Stöcker zwischen die Beine werft? Na schönen Dank! (fassungsloses Kopfschütteln)
Und wenn ich dann jeden Tag in eurem Käseblatt lesen muss (bestenfalls das entsprechende Käseblatt in die Luft halten und zerknüllen), was hier alles falsch läuft, dann frag ich mich, wo ihr euch überhaupt eure Informationen zusammen klaut. Wahrscheinlich aus diesem Internet! Pah! (Verächtliches Lachen)
Da hol ich mir doch lieber die „Apotheken Umschau“. Die ist wenigstens umsonst!“
Für einen gelungenen Abschluss ist eine lange Kunstpause unverzichtbar. Blicken Sie noch einmal scharf in das verdutzte Rund. Dann stehen Sie abrupt auf, nehmen einen obligatorischen Schluck aus der ohnehin leeren Kaffeetasse, schütteln Ihrem Pressesprecher die Hand und treten energisch vom Podest. Wichtig: Beim Verlassen der Pressekonferenz lassen Sie noch einmal die Tür knallen, damit auch der letzte Schreiberling verstanden hat, was das Stündchen geschlagen hat. In den folgenden zwei Wochen blocken Sie alle Interviews ab und verrichten schweigend Ihre Arbeit. Der Erfolg ist garantiert!