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Seite 2: Sollten sich Pannen häufen, nimmt der gesamte Profifußball Schaden

Für die DFL steht sehr viel auf dem Spiel. Seit vielen Jahren hinkt der Ver­bund der deut­schen Bun­des­li­gisten der Pre­mier League sport­lich und wirt­schaft­lich hin­terher. Nun aber ist die deut­sche Eli­te­klasse plötz­lich in der Pole Posi­tion. UEFA-Prä­si­denten Alek­sander Čeferin nannte die Bun­des­liga ein leuch­tendes Bei­spiel“ dafür, wie wir den Fuß­ball – mit all seiner Auf­re­gung, Emo­tion und Unbe­re­chen­bar­keit – wieder in unser Leben zurück­bringen können.​“

Inter­na­tional erzeugte es einen großen Wider­hall, wie es Sei­fert und seinen Mit­strei­tern gelungen ist, die Politik zu über­zeugen, wäh­rend in Frank­reich Pre­mier­mi­nister Édouard Phil­ippe die Saison 2019/20 im Par­la­ment offi­ziell für beendet erklärte und auch in Eng­land, Ita­lien und Spa­nien der­zeit an einen Wie­der­ein­tritt in den Spiel­be­trieb nicht zu denken ist. Das Ergebnis eines kon­struk­tiven Dia­logs und einer sorg­fäl­tigen Pla­nung zwi­schen den Fuß­ball­be­hörden und Poli­ti­kern,“ lobte Čeferin.

Eine enge Kiste

Nun aber ist es an den Ver­ant­wort­li­chen, dieses Pri­vileg positiv mit Inhalt zu füllen und das in sie und ihre Ideen gesetzte Ver­trauen zu recht­fer­tigen. Sollte es halb­wegs rei­bungslos funk­tio­nieren, kann die Bun­des­liga das Role Model für andere großen Ligen sein, die ihrer­seits geordnet zum Spiel­be­trieb zurück kehren wollen. Die deut­sche Liga würde welt­weit einen enormen Image­ge­winn erfahren. Sollten sich aber die Pannen und Unzu­läng­lich­keiten häufen, könnte die DFL auch unfrei­willig dazu bei­tragen, dass Pro­fi­fuß­ball sein Ansehen in der Gesell­schaft weiter ein­büßt und zukünftig keine Vor­zugs­be­hand­lung durch Politik und Wirt­schaft mehr erfährt.

Es könnte das Ende des jahr­zehn­te­langen Booms der Pre­mi­um­marke Bun­des­liga“ ein­läuten. Und auch andere Ligen könnten dadurch in ihrer Außen­wahr­neh­mung beschä­digt werden.

Es ist also eine enge Kiste. Am Samstag beginnt die Crunch Time in der Spiel­zeit. Noch nie in ihrer 57-jäh­rigen Geschichte war die Bun­des­liga kurz vor dem Ende einer Saison so offen, was ihren Aus­gang anbe­trifft. Doch diesmal geht es dabei nicht allein um die Frage, wer den Titel gewinnt, wer die inter­na­tio­nalen Plätze erreicht und wer absteigt. Diesmal geht es um Fra­ge­stel­lungen von weitaus grö­ßerer Trag­weite. Näm­lich: Geht die Saison über­haupt zu Ende? Und wenn ja, in wel­chem Licht werden wir den Fuß­ball und seine Prot­ago­nisten sehen, wenn der 34. Spieltag vor­über ist.

Oder frei nach Sepp Her­berger: Warum gehen die Men­schen in Zeit von Corona nicht zum Fuß­ball, son­dern bleiben zuhause und schauen Nach­richten? Weil sie wissen wollen, wie’s aus­geht!“