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Seite 2: Analysen aus der Kommandozentrale

So blieb im Sky-Studio, das im Design und mit den gelb uni­for­mierten Mit­ar­bei­tern wirk­lich ein biss­chen einer Raum­fahrt-Kom­man­do­zen­trale ähnelte, erstmal nur der Blick in die Social-Media-Kanäle. Die Com­mu­nity prä­sen­tierte Thesen der Stoß­rich­tung: Schalke lässt Draxler gehen? #dumm“ und die Experten ana­ly­sierten das, was eh jeder wusste. Dass Draxler sich auf Schalke zuletzt kaum wei­ter­ent­wi­ckelt habe. Dass ihm das ruhige Umfeld in Wolfs­burg guttun werde. Und dass er bei den Königs­blauen nur trotzdem nur schwer zu ersetzen sei.

Auch per Anruf hatten mei­nungs­starke, ver­störte oder wütende Fans die Mög­lich­keit, ihrem Frust oder ihrer Freude Aus­druck zu ver­leihen oder Mode­rator Maik Nöcker und Ex-Profi Axel Kruse mit ihren Thesen zu kon­fron­tieren. Das war manchmal kurios, als zum Bei­spiel ein Dort­mund-Fan spe­ku­lierte, ob Götze viel­leicht als Draxler-Ersatz nach Gel­sen­kir­chen wech­seln könnte. Manchmal aber auch, wie es sich für ein Call-In-Format gehört, ein wenig unan­ge­nehm, als etwa ein Anrufer aus London eine tief­schür­fende Dis­kus­sion über Sinn und Unsinn der Finan­cial-Fair­play-Rege­lung starten wollte und nur schwer­lich vom TV-Duo abge­würgt werden könnte.

In den Nach­wuchs inves­tieren!

Als Erklä­rung für den ganzen Transfer-Irr­sinn mussten dann die bekannten Feind­bilder her­halten: Geld­gie­rige Berater, Pre­mier-League-Klubs mit Finanz­spritzen aus den Taschen fieser Scheichs und Werk­klubs, denen die Tra­di­ti­ons­klubs ein­fach nicht die Stirn bieten können. Alles sicher­lich kein kom­pletter Mum­pitz, aber bei einem TV-Spek­takel wie es der gelb aus­staf­fierte Dead­line Day nun einmal ist, eben eher ein biss­chen deplat­zierte Ana­lysen, die ähn­lich vor­ge­tragen bei­spiels­weise im Dop­pel­pass Woche für Woche durch­ge­kaut werden.

So blieb auch den Pre­mium-Experten Fredi Bobic („Das ist eine Win-Win-Situa­tion für alle Betei­ligten“) und Stefan Effen­berg („Ich habe ja früher nicht so viel gekostet“) nicht viel anderes übrig, als zu for­dern, dass die von der Insel in die Bun­des­liga geflos­senen Mil­lionen natür­lich in den Nach­wuchs und bloß in nicht teure Spieler aus dem Aus­land inves­tiert werden müssten. Um dann spä­tes­tens beim nächsten Dead­line Day wieder den Count­down her­un­ter­ti­cken zu lassen und in der erzeugten Tor­schluss­panik nach Wolfs­burg zu schalten. Wo es, ver­spro­chen, wieder eini­ger­maßen ruhig bleiben wird.