Trainer Arsene Wenger bekommt Gegenwind aus den eigenen Reihen. Dennoch könnte er beim FC Arsenal bleiben. Das hängt auch mit Manchester United zusammen.
Doch nur ein paar Tage später klang das schon wieder etwas anders: Jetzt sprach Wenger davon, dass er zuversichtlich sei, den Glauben der Fans zurückgewinnen zu können. Denn noch hält er einen Trumpf in der Hand: Arsenal steht im Halbfinale des FA-Cups, den seine Mannschaft zuletzt 2014 und 2015 gewinnen konnte. Und eine weitere Nachricht deutet darauf hin, dass Wenger es doch noch mal allen zeigen will, dass er es noch kann: 100 Millionen Pfund, so war zu hören, will der Verein im Sommer in neue Spieler investieren. Das würde auch einem ständigen Vorwurf der Fans die Spitze nehmen, denn die sind seit langem von der Sparsamkeit des Vereins genervt. Im Winter ließ Wenger den „Deadline Day“ sogar ganz ohne Transfer enden.
Umbruch in jedem Fall: Geht Özil?
Aber egal ob Wenger dann verantwortlich ist oder sein Nachfolger: Arsenal steht vor einem Umbruch, der einem Neuaufbau gleichkommt. Stürmer Alexis Sanchez, der nach seiner Auswechslung im Rückspiel gegen Bayern auf der Bank ungeniert nach einem weiteren Tor des Gegners lachte, wird den Verein wohl im Sommer verlassen. Auch die Zeit von Mesut Özil im „Emirates“ scheint zu Ende zu gehen. Dazu kommt, dass viele der jungen Talente des Clubs zu ewigen Talenten wurden – ob Theo Walcott, Kieran Gibbs, Francis Coquelin, Calum Chambers oder Alex Oxlade-Chamberlain: Bis nach ganz oben schaffte es keiner.
Genau das aber spricht am Ende wieder für Wenger. Allein schon der Aufbau eines neuen Teams ist riskant. Und das auch noch mit den Unwägbarkeiten eines neuen Trainers beginnen? Erschwerend kommt hinzu, dass die Attraktivität Arsenals für die ganz Großen des Geschäfts eher mäßig wirkt. In der Vereinsführung befürchten sie deshalb einen ähnlichen Absturz wie jenen, den Manchester United nach dem Abgang von Sir Alex Ferguson erlitt.
Und Wenger selbst? „Arsène knows“, heißt es ehrfürchtig unter Arsenal-Fans über den scheinbar allwissenden Trainer. Und so ist es auch diesmal wieder: Bleibt er – oder geht er? Wenger sagte dazu nach der Niederlage bei West Brom: „Ich weiß, was ich tun werde. Sie werden es bald wissen. Sehr bald“. Während des Spiels bei West Brom zog übrigens ein zweiter Flieger seine Runden über dem Stadion, auf dem Banner stand diesmal: „In Arsène We Trust“. Dies haben gerade auch Spieler wie Olivier Giroud bekundet. Gut möglich, dass dies auch für eine schweigende Mehrheit unter den Fans gilt. Und für Wenger sowieso, selbstverständlich.