Heute ist der letzte Arbeitstag von Danny Newton, dem 26-Jährigen Fabrikarbeiter aus Leicester. Ab nächstem Montag ist er dann Fußballprofi. Dabei weiß der „neue Vardy“ nicht mal selbst, ob er es drauf hat.
Das schmierig-schöne Märchen vom Tellerwäscher, der zum Fußballstar wird, fasziniert noch immer. Deshalb kennt jeder Hobbykicker die Geschichte von Jamie Vardy, dem Fabrikarbeiter, der erst mit 25 entdeckt wurde, mit seinem Team die Premier League gewann und mittlerweile für England spielt.
„Jeder schaut zu ihm auf. Alle Amateure wollen Profis werden und in seine Fußstapfen treten“, sagt Danny, ein Fabrikarbeiter aus Leicester während seiner Mittagspause am Telefon, „Vardy lässt die Menschen wieder daran glauben, dass so etwas tatsächlich möglich ist.“
V9 Academy
Danny, der Fabrikarbeiter, spielte selbst Amateurfußball. Für Tamworth hat der 26-Jährige in der vergangenen Saison 34 Tore geschossen. Nach einem Spiel im November kamen Scouts auf ihn zu und luden ihn in die Akademie von Jamie Vardy ein.
Die V9 Academy bietet einen unkonventionellen Weg in den Profifußball. Vielversprechende englische Amateur-Spieler bekommen dort in einem fünftägigen Kurs eine zweite Chance für die verpassten Gelegenheiten ihrer Jugend, erhalten ein Coaching und spielen am letzten Tag vor den Scouts professioneller Vereine.
Danny Newton aus Leicester ist der erste erfolgreiche Absolvent der Akademie. „Stevenage hat Interesse“, stand in der SMS, die ihn vergangene Woche vom Wartungstechniker zum Profifußballer machte. Der Viertligist beobachtete ihn schon länger, jetzt schlug er zu.
Auf und davon
Ein paar Tage darauf laufen bei Danny in der Fabrik die Leitungen heiß. Dass er auch in der Mittagspause arbeitet, ist selbstverständlich. Schließlich ist er nur noch bis Freitag da und hat noch eine Menge Kram zu erledigen. Für den großen Traum hat er vor wenigen Tagen gekündigt.
„Meine Kollegen freuen sich mit mir, aber sie sagen auch, dass sie mich vermissen werden. Sie sollten sich keine Sorgen machen, ich werde noch ab und zu vorbeischauen und gucken wie es hier läuft.“