Seit Mittwoch herrscht traurige Gewissheit: Rot-Weiß Erfurt muss aufgrund seiner Insolvenz den Spielbetrieb einstellen. Wie konnte es nur so weit kommen? Eine Chronik.
Am Montag dann die erneute Kehrtwende, die in Erfurt abermals für Hoffnung sorgt: Reinhardt verkündet, dass der Klub zum Wochenstart doch nicht vom Spielbetrieb abgemeldet werde. Es gebe noch Verhandlungen mit einem möglichen Sponsor. Doch ein Teil der Spieler hat die Geduld bereits verloren. Einige haben ihren Spind bereits ausgeräumt. Mittelfeldspieler Rico Gladrow wechselt zum Ligakonkurrenten Energie Cottbus, Morten Rüdiger zum VfB Lübeck, Selim Aydemir zieht es in die Türkei zum Zweitligisten Ekol Göz Menemenspor und Kapitän Lukas Novy kehrt zurück in seine tschechische Heimat.
Auch am Dienstag kann der Verein noch keine endgültige Entscheidung vermelden. „Wir sind auf Abruf, wenn sicher feststeht, dass wir bis zum Saisonende spielen können und bis zum Schluss unser Gehalt gezahlt wird, dann trainieren wir sofort wieder“, erklärt RWE-Trainer Robin Krüger.
Um 15 Uhr teilt Reinhardt der Mannschaft im Steigerwaldstadion mit, dass die Verhandlungen mit möglichen Investoren erfolglos verlaufen seien und Rot-Weiß Erfurt daher den Spielbetrieb in der Regionalliga einstellen muss. Damit steht der Traditionsklub als erster Absteiger aus der Regionalliga Nordost fest. Die Erfurter Fans reagieren niederschlagen, einige von ihnen wollen sich am Samstag, wenn ihre Mannschaft eigentlich gegen Energie Cottbus spielen sollte, vor dem Stadion auf ein Trauerbier treffen. Viele schreiben jedoch auch: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“