Nach einem unglücklichen Jahr steht Romelu Lukaku vor dem Absprung beim FC Chelsea. Liegt es vielleicht an der Rückennummer? Ein Blick auf Chelseas Neuner der vergangenen Jahre legt den Verdacht zumindest nahe.
Nachdem sich Chelsea im Sommer 2004 dazu entschied, Vereinslegende Jimmy Floyd Hasselbaink zu verkaufen, brauchte es einen Nachfolger. Für umgerechnet 7,5 Millionen Euro holte man den Serben von Eindhoven. In der Saison gewann Chelsea zwar die Liga, aber Kezman konnte nie ganz Fuß fassen. Er wechselte im folgenden Sommer zu Atletico Madrid.
Der Argentinier kam mit großen Vorschusslorbeeren nach England, doch auch für ihn ging es nach einem Jahr zu einem neuen Verein. Er konnte das Community Shield sowie die Meisterschaft gewinnen und kam auf 13 Tore, aber den hohen Erwartungen konnte er nie ganz gerecht werden. Crespo wurde im Anschluss verliehen und hatte 2008/09 noch ein Comeback bei Chelsea. Zwar nicht als Nummer neun, aber erneut ohne Erfolg.
Nachdem in den zwei Jahren zuvor ein Innenverteidiger (Khalid Boulahrouz) sowie ein defensiver Mittelfeldspieler (Steve Sidwell) die Nummer neun getragen hatten, trug mit Di Santo wieder ein echter Stürmer das Trikot. Doch für den späteren Bundesliga-Profi lief es bei Chelsea ähnlich schlecht, in zehn Spielen blieb er ohne Tor.
Im Wintertransferfenster der Saison 2010/11 kam Fernando Torres nach London. Chelsea zahlte satte 50 Millionen Euro Ablöse und bekam dafür gerade mal 38 Tore in 152 Spielen. Zu Beginn wartete Torres teilweise monatelang auf ein Tor. Unvergessen sein Fehlschuss aufs leere Tor im Spiel gegen Manchester United 2011.
Nach einer Saison ohne Nummer neun kam Falcao vom Rivalen Manchester United. Die besten Zeiten hatte der Kolombianer aber schon hinter sich. Es reichte nur für zehn Spiele, danach ging es zu Monaco.
Für 70 Millionen kam Alvaro Morata zu Chelsea und unterschrieb einen Fünf-Jahres ‑ertrag. Nach eineinhalb Saisons bat er um einen Wechsel.
Higuain kam per Leihe, um Morata in der Rückrunde zu ersetzen. Aber auch er blieb vom Fluch der Nummer neun nicht verschont. Er brachte es in 18 Einsätzen auf fünf Tore.
Nach vielen gescheiterten Transfers ging Chelsea mit Tammy Abraham aus der eigenen Jugend einen neuen Weg. Und nach der ersten ersten Saison sah dieser Weg durchaus vielversprechend aus. Abraham spielte gut und konnte 18 Treffer bejubeln. Doch mit der Verpflichtung von Timo Werner reduzierte sich Abrahams Spielzeit massiv und nach Frank Lampards Abgang fand er nicht mehr in die Spur. Seit seinem Wechsel zur Roma läuft es wieder.
Als der damals amtierende Champions-League-Sieger den Transfer von Romelu Lukaku bekannt gab, sah es so aus, als hätte man den Bann endlich gebrochen. Ein Spieler mit Chelsea-Vergangenheit, der in den letzten Jahren zu einem Weltklassespieler herangewachsen ist. Ein Jahr später sind diese Hoffnungen vernichtet. Lukaku steht kurz vor der Rückkehr zu Inter und machte in der Saison eher mit Interviews als mit Toren auf sich aufmerksam.