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Seite 2: Abstieg in die Série B

Die Schein­werfer, die auf den kleinen Verein im Süden Bra­si­liens gerichtet waren, leuch­teten in den kom­menden zwei Spiel­zeiten fort­lau­fend schwä­cher. Mit zuneh­mender Zeit neigte sich das Inter­esse der Medien einem Ende. Für AF Cha­pe­coense war dies die Gele­gen­heit, wieder als Sport­verein wahr­ge­nommen zu werden und nicht als Verein von Hin­ter­blie­benen eines Unglücks. Doch Chapé geriet immer mehr in sport­liche Bre­douille. In der Fol­ge­saison konnte sich AF Cha­pe­coense in den letzten Spielen noch vor einem Abstieg retten. Viele Zu- und Abgänge sowie Trai­ner­wechsel machten den Abstieg in die zweite bra­si­lia­ni­sche Spiel­klasse unaus­weich­lich, der schließ­lich 2019 erfolgte. Die wenigsten rech­neten damit, Chapé zeitnah in der Série A wie­der­zu­sehen. Wieder einmal stand der Verein vor einem Neu­an­fang.

Neu­an­fang mit Kapitän Alan Ruschel

Chapés neuer Trainer für die Zwei­liga-Saison wurde der gerade einmal 40-jäh­rige Umberto Louzer. Er gilt als Laptop-Trainer der neuen bra­si­lia­ni­schen Schule und wird von den Fans lie­be­voll pro­fessor“ genannt. Helio Neto, einer von drei Spie­lern, der das Flug­zeug­un­glück über­lebte, wurde als Sport­di­rektor ein­ge­setzt, nachdem er kurz zuvor seine Kar­riere beendet hatte. Andau­ernde kör­per­liche Schmerzen ver­hin­derten seine Rück­kehr auf den Rasen. Vor der Saison sta­pelte Cha­pe­coense tief und sprach von einem Neu­an­fang – mal wieder. Als Sai­son­ziel wurde der Klas­sen­er­halt aus­ge­geben. Trainer Louzer gelang es, den Kern der Mann­schaft aus der Abstiegs­saison bei­zu­be­halten. Im Sturm ver­stärkte sich Chapé mit Oldie Anselmo Ramon, was sich als ein Glücks­griff her­aus­stellen sollte. Viel wich­tiger noch: Zum ersten Mal seit dem Absturz war Alan Ruschel zu Sai­son­be­ginn fit. Louzer ernannte ihn zum Kapitän. Es sollte auch seine Saison werden.

Die Saison, die erst im August und nicht wie gewohnt im April star­tete, ver­lief nicht furios, doch die Mann­schaft trat solide auf. Chapés Defen­sive stand sicher und die Offen­sive tat ihren Dienst, wenn sie gefragt war. Zehn ihrer 18 Siege gewannen die Grün-Weißen mit 1:0, vier Mal war Anselmo Ramon für den ent­schei­denden Treffer zuständig. Und Alan Ruschel, der auf der linken Außen­bahn sowohl defensiv als auch offensiv ein­ge­setzt wird, spielt so viel wie in den ver­gan­genen drei Spiel­zeiten zusammen und befindet sich in der Form seines Lebens.

Mit dem 2:1‑Heimsieg gegen den Lokal­ri­valen Figuei­rense FC hat Chapé nun den Auf­stieg auch rein rech­ne­risch per­fekt gemacht. Trainer Louzer hat unmit­telbar danach die Devise aus­ge­geben, bis zum letzten Spieltag um den ersten Platz zu kämpfen. Aktuell liegt AF Cha­pe­coense mit zwei Punkten und einem Spiel weniger hinter Spit­zen­reiter Amé­rica Mineiro auf Platz zwei. Kurz nach dem Spiel ließ es sich der pro­fessor“ den­noch nicht nehmen, mit den Fans zu feiern. Einige Dut­zende kamen zum Ver­eins­ge­lände und sangen und trom­melten rhyth­misch in den bra­si­lia­ni­schen Nacht­himmel hinein, wäh­rend sie ein großes A in die Höhe hielten. Die Freude ist zurück. Und auch an diesem Abend sangen Cha­pe­coenses Anhänger wieder gemeinsam: Vamos Chapé.